Chronik

Hausbesetzung in Hernals

Aktivisten haben Donnerstagfrüh ein Wohnhaus in Hernals in Beschlag genommen. Man wolle damit gegen die „fortschreitende Gentrifizierung“ vorgehen, so die Besetzer. Eine Anzeige des Eigentümers liegt bisher laut Polizei nicht vor.

Unter anhaltender polizeilicher Beobachtung ist am Donnerstag ein altes kleines Wohnhaus in der Rosensteingasse in Wien-Hernals gestanden. In den Morgenstunden war in einer E-Mail-Nachricht von einer Hausbesetzung die Rede gewesen. An der Fassade des möglichen Abbruchobjektes fanden sich einige Transparente.

In der Nachricht an Medien äußerten Aktivisten unter anderem Kritik an Gentrifizierung und Behörden. Unter Gentrifizierung versteht man in der Regel die Aufwertung eines Stadtviertels, indem meist Wohnraum für eine finanzkräftigere Bewohnerschaft statt für Einkommensschwache geschaffen wird. „Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung beobachtet die Situation“, sagte ein Sprecher der Polizei. Bis zum Nachmittag wurden aber keine Personen in dem zweistöckigen Gebäude wahrgenommen.

Besetztes Haus Hernals
APA/Hans Punz
Das Haus in der Rosensteingasse 10 wird seit Donnerstag von Aktivisten besetzt

Polizeieinsatz erst bei „erheblicher Störung“

Der Eigentümer des zweistöckigen Gebäudes, möglicherweise ein Abbruchobjekt, hatte sich zunächst nicht gemeldet. Er könnte dem Gesetz nach eine eventuelle Räumung fordern. Ansonsten könne das durch die Exekutive laut dem Sicherheitspolizeigesetz erst bei erheblicher Störung der öffentlichen Ordnung geschehen, erklärte man bei der Wiener Polizei.