Chronik

Jeder Bezirk soll „coole Straße“ bekommen

Die Wiener finden die „coolen Straßen“ offenbar wirklich cool. Nach einem Testlauf im Sommer, bei dem drei Straßen verkehrsberuhigt und mit kühlenden Einrichtungen ausgestattet wurden, plant Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) eine Ausweitung auf alle Bezirke.

Laut Hebein hätten 92 Prozent der im Rahmen einer Evaluierung befragten Anrainer für eine Wiederholung plädiert. „Mit den Ergebnissen der Evaluierung werden wir ein Konzept entwickeln, sodass nächsten Sommer jeder Bezirk eine coole Straße plus bekommt. Und zwar vor allem dort, wo es laut Hitzekarte am dringendsten benötigt wird“, kündigte Hebein am Donnerstag bei einem Medientermin an.

Eine junge Frau geht durch Sprühnebel
APA/Georg Hochmuth
Sprühnebelduschen kamen diesen Sommer häufig zum Einsatz, künftig könnten sie in jedem Wiener Bezirk zu finden sein

Abkühlung von bis zu fünf Grad in Ottakring

Die urbanen Erfrischungsgebiete wurden diesen Sommer in drei Gegenden eingerichtet, die aufgrund der dichten Bebauung zu den Temperatur-Hotspots der Stadt gehörten. Die Areale befanden sich in Ottakring (Hasnerstraße), in Favoriten (Hardtmuthgasse) und im Bezirk Landstraße (Kleistgasse). Aufgestellt wurden dort Bänke, Pflanzen, Rollrasen oder Sprühnebelanlagen.

Simulationen von „Green for Cities“-Experten ergaben, dass die Temperaturen in den „coolen Straßen“ nicht nur gefühlt, sondern auch tatsächlich abnahmen. Konkret ergaben sich lokale Abkühlungen zwischen 1,3 Grad in der Kleistgasse und fünf Grad in der Hasnerstraße, hieß es.

Durchfahrtsverbot in Kleistgasse bleibt erhalten

In einer Anrainerbefragung, die von tbw research unter 518 Personen durchgeführt wurde, kam überdies heraus, dass 66 Prozent in der Aktion einen guten Ausgleich zur warmen Wohnung sahen. 92 Prozent wünschten sich eine Wiederholung der Aktion.

Ebenfalls 92 Prozent sahen kein Problem darin, dass es dadurch weniger Parkplätze gab. Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) verkündete heute außerdem, dass in einem Teil der Kleistgasse das Halte-, Park- und Durchfahrtsverbot beibehalten werde. Das Areal werde nun mit der angrenzenden Schule und den Anrainern umgestaltet.