Politik

FPÖ Wien schloss Straches Ex-Security aus

Der Vorstand der Wiener FPÖ hat am Dienstag einstimmig den Parteiausschluss des ehemaligen Personenschützers von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache beschlossen. Der Mann wird verdächtigt, „belastendes Material“ zu Abrechnungen weitergegeben zu haben.

Den Ausschluss gab die FPÖ Wien in einer Aussendung bekannt. Neben den strafrechtlichen Ermittlungen der Behörden werde die interne Sonderprüfung zu den anonym erhobenen Vorwürfen „selbstverständlich gründlichst“ fortgeführt, hieß es.

Abrechnungsbelege bei Hausdurchsuchung beschlagnahmt

Der FPÖ-Bezirksrat war zuletzt noch in Erscheinung getreten, als er Harald Vilimsky, FPÖ-Delegationsleiter im Europaparlament, bei einer Reise nach Budapest begleitete. Der nun verhaftete Ex-Leibwächter von Strache könnte selbst bei falschen Spesenabrechnungen mitgewirkt haben, berichtete am Dienstag auch das Ö1-„Mittagsjournal“.

Der gelernte Polizist soll „über Jahre hunderte Abrechnungsbelege gesammelt“ haben. Diese wurden bei der Hausdurchsuchung am gestrigen Montag wohl beschlagnahmt, berichtete das ORF-Radio unter Berufung auf Behördenkreise.

Verbotene Zuwendungen von Dritten?

Eine anonyme Anzeige zu der Causa beruft sich dem Bericht zufolge auf Informationen, die vom Leibwächter stammen sollen. Rechnungen, die darin aufgelistet sind, sollen systematische Veruntreuung im Parteiapparat der Freiheitlichen belegen. Außerdem sind der Anzeige Fotos beigelegt, auf denen in einer Sporttasche sowohl Kleidung als auch eine größere Menge Bargeld zu sehen ist.

Angezeigt wurde laut „Mittagsjournal“ neben Strache auch die FPÖ. Es bestehe der Verdacht, dass sich Strache und andere Personen Privatausgaben durch die FPÖ bezahlen ließen, unter Missbrauch ihrer Befugnisse als Machthaber. Außerdem habe es laut Anzeige verbotene Zuwendungen von Dritten gegeben.