Bisher fahren erst fünf Züge der neuen Straßenbahngeneration im Netz. Die übrigen sind erst teilweise fertig, bestätigte Christian Diewald, Geschäftsführer von Bombardier Österreich: „Dass wir jetzt einen Abriss in der Fertigung gehabt haben wegen Problemen mit einem Unterlieferanten, das ist bitter und das tut uns auch weh. Aber die Serienlieferung ist wieder angelaufen, und wir werden so schnell wie möglich versuchen zu beschleunigen und den Rückstand aufzuholen.“
Wagenkasten jetzt direkt bei Bombardier
Weil Lieferanten Gussteile des Wagenkastens plötzlich nicht mehr liefern konnten, setzt Bombardier jetzt auf eigenes Know-how, sagte Diewald: „Das heißt, wir fertigen die Wagenkästen jetzt selbst hier im Haus. Damit können wir die Serienlieferung wieder fortsetzen. Dass das nicht von einem Tag auf den anderen geht, ist auch klar.“ Es mussten erst zusätzliche Geräte und Personal angeschafft werden. Mittlerweile sei man in einem Zweischichtbetrieb, um „die Wagenkästen so schnell wie möglich in die Endfertigung geben“.
Bis die neuen Flexitys geliefert werden, müssen die alten Straßenbahnen herhalten. Die Wiener Linien sind wenig begeistert. Geschäftsführer Günter Steinbauer: „Wir hätten gerne die Fahrzeuge früher, aber es gibt strenge Vertragsbedingungen, die Pönalen müssen bezahlt werden. Es geht dann schon in die Hunderttausende, wenn ein Fahrzeug um einiges später kommt.“ „Öffi“-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) ist sich sicher, „dass sich der Hersteller sehr bemüht, da noch hinterherzukommen“.
Auch Lieferverspätungen in Innsbruck
Auch Innsbruck hat Flexity-Straßenbahnen bestellt und ist von den Lieferverspätungen betroffen. Generell sind Straßenbahnen weltweit gerade sehr gefragt. Das Werk in der Donaustadt steht kurz vor der Vollauslastung. Bombardier verspricht dennoch, die 119 bestellten Flexitys für Wien – alles in allem – pünktlich zu liefern. Also innerhalb der nächsten sechs Jahre.