Flexity in Werkhalle
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Verkehr

Flexity-Bims verspäten sich

Die Lieferung der Flexity-Straßenbahnen an die Wiener Linien verzögert sich. Statt 16 werden heuer nur acht Straßenbahngarnituren ausgeliefert. Grund sind Lieferausfälle beim Hersteller Bombardier.

Bisher fahren erst fünf Züge der neuen Straßenbahngeneration im Netz. Die übrigen sind erst teilweise fertig, bestätigte Christian Diewald, Geschäftsführer von Bombardier Österreich: „Dass wir jetzt einen Abriss in der Fertigung gehabt haben wegen Problemen mit einem Unterlieferanten, das ist bitter und das tut uns auch weh. Aber die Serienlieferung ist wieder angelaufen, und wir werden so schnell wie möglich versuchen zu beschleunigen und den Rückstand aufzuholen.“

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Flexity
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Bisher fahren erst fünf Züge der neuen Straßenbahngeneration in Wien
Flexity in Werkhalle
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Statt 16 werden heuer nur acht Straßenbahngarnituren ausgeliefert
Flexity Bauteile
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Die Einstiegshöhe bei den Wiener Flexitys liegt bei 215 Millimetern
Mann sortiert Kabel
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34 Kilometer Kabel sind in einer Flexity-Bim verlegt
Mann sortiert Kabel
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Die Klimaanlage misst den CO2-Gehalt und erkennt, wie viele Fahrgäste in der Bim sind
Mann verbindet Kabel
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211 Fahrgäste passen in eine Flexity hinein
Flexity an Decke montiert
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Auch Innsbruck hat Flexitys bestellt – diese haben jedoch unter anderem ein anderes Design
Flexity-Teile hängen in der Werkstatt
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Einzelne Module der Flexitys sind bereits fertig

Wagenkasten jetzt direkt bei Bombardier

Weil Lieferanten Gussteile des Wagenkastens plötzlich nicht mehr liefern konnten, setzt Bombardier jetzt auf eigenes Know-how, sagte Diewald: „Das heißt, wir fertigen die Wagenkästen jetzt selbst hier im Haus. Damit können wir die Serienlieferung wieder fortsetzen. Dass das nicht von einem Tag auf den anderen geht, ist auch klar.“ Es mussten erst zusätzliche Geräte und Personal angeschafft werden. Mittlerweile sei man in einem Zweischichtbetrieb, um „die Wagenkästen so schnell wie möglich in die Endfertigung geben“.

Bis die neuen Flexitys geliefert werden, müssen die alten Straßenbahnen herhalten. Die Wiener Linien sind wenig begeistert. Geschäftsführer Günter Steinbauer: „Wir hätten gerne die Fahrzeuge früher, aber es gibt strenge Vertragsbedingungen, die Pönalen müssen bezahlt werden. Es geht dann schon in die Hunderttausende, wenn ein Fahrzeug um einiges später kommt.“ „Öffi“-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) ist sich sicher, „dass sich der Hersteller sehr bemüht, da noch hinterherzukommen“.

Auch Lieferverspätungen in Innsbruck

Auch Innsbruck hat Flexity-Straßenbahnen bestellt und ist von den Lieferverspätungen betroffen. Generell sind Straßenbahnen weltweit gerade sehr gefragt. Das Werk in der Donaustadt steht kurz vor der Vollauslastung. Bombardier verspricht dennoch, die 119 bestellten Flexitys für Wien – alles in allem – pünktlich zu liefern. Also innerhalb der nächsten sechs Jahre.