Eine Frau wirft ihre Stimme in die Wahlurne in einem Wahllokal in Wien ein
APA/Herbert Pfarrhofer
APA/Herbert Pfarrhofer
Politik

Die Wahl in Zahlen

Die letzten Wahllokale des Landes für die Nationalratswahl 2019 haben geschlossen. Gewählt wurden die Parteien und Kandidaten von heuer exakt 1.149.664 Wahlberechtigten in Wien, die Mehrheit davon ist weiblich – fast 53 Prozent.

Es gab rund 24.000 Erstwähler, die seit dem Stichtag mindesten 16 Jahre alt sind. Beim Wählen selbst durfte man in Wien, wie im Rest Österreichs auch, übrigens kreativ sein: Nicht nur das Kreuzerl war erlaubt am Stimmzettel, auch Hakerl, Stricherl, Herzerl – oder Einkreisen, Durchstreichen, Draufschreiben. Wichtig war nur: Die Wahlbehörde musste klar erkennen können, welche Partei man im Nationalrat sehen will und allenfalls welchen Kandidaten man eine Vorzugsstimme gibt. Diese mussten der gewählten Partei angehören.

Eine Grafik mit dem stärksten Bezirken der Parteien
ORF
In welchen Bezirken die Parteien bei der vergangenen Nationalratswahl im Jahr 2017 am stärksten waren

Die Ausgangslage in Wien

Das vorläufige Ergebnis wurde am Abend verkündet – mit Wahlkartenprognose. Erstmals wurden mehr als eine Million Wahlkarten beantragt.

Ob sich die politische Landkarte in Wien verändern wird, war vorerst noch offen. Für die SPÖ, die seit 1945 immer klar vorne lag, ist Wien der mit Abstand größte Stimmenlieferant: 2017 sicherte das Plus (+2,85) der SPÖ bundesweit Platz 2, und die Wiener holten sich mit 34,49 Prozent intern Platz 1. Ebenfalls sehr wichtig ist Wien für die FPÖ: Schon in den 90er-Jahren und zuletzt seit 2008 lag sie auf Platz 2. 2017 war die ÖVP jedoch ein wenig stärker – und nahm ihn ihr ab (21,60 gegen 21,35 Prozent der FPÖ).

In den inneren Wiener Bezirken finden sich die wichtigsten Wählergruppen für Grüne und NEOS. Peter Pilz’ Liste JETZT hätte es 2017 ohne die 7,51 Prozent in Wien nicht in den Nationalrat geschafft. JETZT und NEOS (6,46 Prozent) holten zwei Wiener Mandate. Die Grünen blieben trotz herbem Verlust mit 5,90 Prozent über der bundesweit verfehlten Vierer-Hürde.

ÖVP in der City am stärksten, Grüne in Neubau

2017 holte die ÖVP – prozentuell gesehen – die meisten Stimmen in der Inneren Stadt: 39,0 Prozent kreuzten dort türkis an. Die SPÖ holte ihr bestes Ergebnis in der Brigittenau mit 40,1 Prozent, die FPÖ war in Simmering am stärksten und erreichte 32,9 Prozent. Für die NEOS war Währing der beste Bezirk (10,7 Prozent) und Neubau ist eine Besonderheit: Da holten sowohl die Liste Pilz mit 11,9 Prozent und die Grünen mit 12,1 Prozent die meisten Stimmen.

Eine Steigerung hat es zuletzt bei der Wahlbeteiligung gegeben. 76,12 Prozent sind in die Wahlkabine gegangen, um ihr Kreuzerl zu machen. Damit die insgesamt 1.458 Wahllokale in der Stadt die Wahl überhaupt ausrichten können, muss eine ausgeklügelte Logistik für das Wahlinterieur in der Stadt sorgen. Von einem Lager in Floridsdorf wurde allerhand Wahlzubehör in die Wahlsprengel geliefert. Dazu gehören hunderte Wahlzellen, auch speziell gebaute für Spitäler, damit etwa im Krankenbett gewählt werden kann.

Wahlkabinen gestapelt in einer Lagerhalle
ORF
In einem Lager in Floridsdorf werden Wahlzellen, Sessel und Urnen aufbewahrt

4.900 Stühle und 920 Wahlurnen

Geliefert wurden aber auch 2.670 Tische, 4.900 Stühle und – ganz wichtig – exakt 920 Wahlurnen. Doch gar nicht so wenige Wiener brauchen das nicht – denn mindestens jeder Fünfte wählt heuer wieder per Briefwahl. Insgesamt wurden in Wien 266.150 Wahlkarten ausgestellt – die meisten in der Donaustadt (24.234).

Insgesamt sorgten rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt für einen reibungslosen Wahlablauf. Zählt man die Beisitzer, die Vertrauenspersonen sowie die Wahlzeugen dazu, waren am Wahltag in Wien rund 12.000 Personen im Einsatz.