Thomas Hofer
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Politik

Politikberater: „Strache droht Ausschluss“

Die Spesencausa rund Heinz-Christian Strache könnte mit seinem Ausschluss bei der FPÖ enden. Das hält zumindest Politikberater Thomas Hofer für wahrscheinlich. Vor der Wahl wird dieser aber nicht mehr passieren.

Bis zu 10.000 Euro pro Monat an Spesen soll Strache von der FPÖ Wien erstattet bekommen haben. Das passt nicht zum Bild der Partei, sagte Politikberater Hofer im Interview mit „Wien heute“. „Viele freiheitliche Wählerinnen und Wähler sind da schon sehr sensibel, was solche Themen angeht – Luxus et cetera. Das könnte schon den Effekt haben, dass der eine oder andere sagt, ich bleib gleich zu Hause.“

„Gift für das Image“

Wenn sich die Vorwürfe bestätigen – vielleicht auch noch mit einer Zweckentfremdung –, dann sei das „Gift für das Image, das man sich aufgebaut hat. In erster Linie für Heinz-Christian Strache und vielleicht auch seine Gattin, und jedenfalls auch für die FPÖ.“

Konflikt innerhalb der Partei

Hofer sieht in der Causa einen schwelenden Konflikt innerhalb der Partei. Will die FPÖ wieder in die Regierung, muss man handeln, sagte Hofer. „Dann wird am Parteiausschluss nicht wirklich ein Weg vorbeiführen. Das werden wir frühestens in einer Woche sehen – nicht vor der Wahl, sondern nach der Wahl.“

Das Problem sei laut Hofer aus Sicht der FPÖ, dass man den gesamten Wahlkampf schon über versucht hat, „Strache wie eine heiße Erdäpfel zu behandeln. Die Geschichte mit seiner Facebook-Seite, mit seinen öffentlichen Auftritten, wo man händeringend versucht hat, ihn aus den Medien zu bringen und zu sagen: ‚Bittschön im Wahlkampf verhalte dich ruhig.‘ Da hat er sich über weite Strecken daran gehalten, aber nicht immer. Wenn man ihn vor der Wahl ausschließen würde, (…) dann wäre das intern ein wirklicher Unruheherd.“

Analyse: Politikberater Thomas Hofer

Im „Wien heute“-Studio analysiert Politikberater Thomas Hofer, was die Spesenaffäre nun für die FPÖ im Wahlkampf bedeutet.

Problem für Koalitionsverhandlungen

Sebastian Kurz und die ÖVP werden sich überlegen müssen, ob mit der FPÖ eine Koalition möglich ist und wie stabil die freiheitliche Partei ist. Und da könnte Strache stören, ist der Politikberater überzeugt.