Philippa Strache
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Politik

Philippa Strache: Einzug in Parlament ungewiss

Ob Philippa Strache, die Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, den Einzug in den Nationalrat schafft, ist noch unklar. Und das könnte nicht nur am vorläufigen Ausgang der Nationalratswahl liegen.

Philippa Strache ist auf der Liste der Wiener FPÖ für die Nationalratswahl auf dem dritten Platz gereiht gewesen. Vor ihr auf Platz zwei steht Harald Stefan, der aber auch auf einer Regionalwahlliste auf Platz eins gereiht ist. In diesem Regionalwahlkreis sieht es laut aktueller SORA-Prognose so aus, als würde sich ein Mandat für die Freiheitlichen ausgehen. Laut SORA geht es dabei um 98 Stimmen.

Nun muss Strache darauf hoffen, dass der vor ihr gereihte Stefan das Regionalwahlkreismandat auch wirklich schafft und dann auch annimmt. Denn wer auf welchem Mandat einzieht, darüber entscheidet bei der FPÖ der Parteivorstand. Nur auf diesem Weg könnte Strache noch in den Nationalrat einziehen.

Bericht: Strache nimmt Mandat nicht an

Allerdings berichtete Oe24.at, dass Strache ihr Mandat, sollte sie es bekommen, gar nicht annehmen will. Grund soll der innerparteiliche Umgang mit ihrem Mann sein, hieß es in dem Onlinebericht. In der Wiener FPÖ weiß man davon allerdings nichts. „Das sind nur Spekulationen. Wir haben heute noch gar keinen Kontakt gehabt“, sagte eine FPÖ-Wien-Sprecherin auf Anfrage von Radio Wien. Wenn Strache tatsächlich verzichtet, dann käme Markus Tschank zum Zug, gegen den im Zuge der „Ibiza-Affäre“ ermittelt wird.

Link von Website entfernt

Auf der Website der Bundes-FPÖ wurde Strache bisher immer unter der Rubrik Team als Tierschutzbeauftragte aufgelistet. Seit heute findet man die Verlinkung aber nicht mehr auf der FPÖ-Website. Im Impressum ihrer Facebook-Seite hat Strache allerdings den Link noch angeführt.

Spekulationen über Straches Ausschluss

Innerhalb der FPÖ steht derzeit nach der Spesenaffäre der Ausschluss von Heinz-Christian Strache im Raum. Wie gewohnt wollen die Freiheitlichen am Tag nach der Wahl ihren „Blauen Montag“ abhalten, erst am Dienstag soll traditionell der Bundesparteivorstand zusammenkommen, um das Ergebnis – und auch die Causa Strache – zu besprechen. Laut dem Politikexperten Thomas Hofer „deutet viel darauf hin, dass man diesen Schnitt macht. Denn Strache ist und war schon im Wahlkampf ein massiver Unruheherd.“

Wenn dann der ehemalige Parteichef mit einer eigenen Liste bei der Wien-Wahl im kommenden Jahr antritt, „wäre das noch einmal der Mega-GAU aus Sicht der FPÖ, denn man hat ja nicht einen Kandidaten, der so gut positioniert wäre. Es wäre die nächste Parteispaltung“, sagte Politikberater Hofer – mehr dazu in Politikexperte: Strache-Antritt wäre „Mega-GAU“.

„Ein trauriger Tag“ für Strache

Wie in letzter Zeit gewohnt hat sich Heinz-Christian Strache auf Facebook zum Wahlausgang für seine Partei geäußert. „Ein trauriger Tag … Aber es geht weiter …“, schrieb der ehemalige FPÖ-Chef gegen Mitternacht in einem Kommentar. Und wörtlich weiter: „Danke für Eure Unterstützung und FPÖ-Stimme!“