Kasperl und Pezi
APA/Suzy Stickl
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Kultur

Urania-Theater: Kasperl kehrt zurück

„Krawuzikapuzi“ heißt es ab Freitag wieder im Puppentheater der Wiener Urania: Für Kasperl und Pezi startet mit „Das Einhorn“ die Saison erstmals unter Leitung von Andre Heller. Der Wiener hat die Institution, die vor dem Aus stand, vor einem Jahr übernommen.

„Es gibt Neuerungen, aber nur sehr sanfte“, erzählt der Organisationsverantwortliche Richard Hartenberger. Für Kasperl-Fans bedeutet der Start in die neue Saison auch eine Erleichterung – denn das Puppentheater stand kurz vor dem Aus. Da der Ruhestand des damaligen Direktors Manfred Müller nahte und er keinen Nachfolger gefunden hatte, plante er nach dem Ende der laufenden Spielsaison im April 2019 die Schließung der Institution. Als dies im vergangenen Herbst bekannt wurde, kam Bewegung in Sache.

Einhorn, Dagobert und Rumpelstilzchen auf der Bühne

Zahlreiche Interessenten meldeten sich, schließlich kam Heller zum Zug. Müller selbst erlebte das offizielle Ende seiner Ära nicht mehr. Kurz zuvor starb er, die Abschlussvorstellungen wurden abgesagt. Heller selbst dürfte vorerst nicht allzu sehr in den operativen Betrieb involviert sein. Er habe die Gesamtleitung über, man stimme sich regelmäßig mit ihm ab, hieß es dazu.

Neue Puppen auf der Urania Bühne Kasperl und Pezi vor Wäscheleine
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Während viele Puppen neue Kostüme und Haare verpasst bekamen, blieben Kasperl und Pezi unverändert

Kasperl und Pezi starten mit dem Stück „Das Einhorn“ in eine neue Ära. Zunächst werden die neuen Macher noch aus dem bestehenden Stücke-Repertoire schöpfen. Nach dem „Einhorn“ stehen „Dagobert und Zwiebelduft“ und „Rumpelstilzchen“ auf dem Programm. Auch das traditionelle „Nikolo-Spezial“ gibt es wieder.

„Die Stücke wurden sanft überarbeitet, ohne krampfhaft modern zu werden“, sagt Hartenberger. Konkret soll dabei das „Schauen und Staunen forciert“ werden. Für die nächste Spielsaison 2020/2021 (eine Saison dauert von Oktober bis April) kündigte er dann eine Uraufführung an: „Es wird ein gänzlich neues Stück Premiere feiern.“

Modernisierung von Puppen und Technik

Die Bühne bleibt auch nach dem Neustart mit Heller optisch gleich. Die Technik wurde hingegen auf den neuesten Stand gebracht. Neu sind auch Lichtprojektionen im Theatersaal, mit deren Hilfe die kleinen und großen Besucher mehr in die magische Welt des Theaters eintauchen sollen. Auch das Foyer wurde umgestaltet. So erstrahlen die Wände dort nun in einem Blauton.

Ex-Direktor Müller und neuer Direktor Heller vor Bühne
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Andre Heller (re.) übernahm das Urania Puppentheater von dem mittlerweile verstorbenen Ex-Direktor Manfred Müller (li.)

Auch die Puppen wurden schrittweise modernisiert, zum Beispiel was die Mechanik der Hände oder Köpfe anbelangt. Außerdem bekommen sie neue Kostüme, Frisuren und Accessoires verpasst. Gleichzeitig beruhigt Hartenberger aber auch: „Kasperl und Pezi bleiben gleich.“ Anders wird aber die Stimme von Kasperl sein, dieser wurde bis zuletzt von Müller gespielt und gesprochen. Nun übernimmt ein neuer Puppenspieler diese Rolle.

Die Zwei starten mit gleich zwei Vorstellungen am Freitag in die neue Saison. Jene um 16.45 Uhr sei praktisch ausverkauft, für jene um 15.00 Uhr gebe es noch Restkarten, hieß es am Mittwoch. Der Eintritt kostet 8,50 Euro pro Person. Kinder und Erwachsene zahlen gleich viel. Die Karten können online auf der Webseite des Urania-Puppentheaters reserviert werden.