Kipchoge startet seinen Versuch, als Erster einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen, auf der Wiener Reichsbrücke. Dort beginnt traditionell auch der Vienna City Marathon. Die „INEOS 1:59 Challenge“ soll am 12. Oktober stattfinden. Bei ungünstigem Wetter stehen der 13. bis 20. Oktober als Ersatztermin bereit.
Marathon-Olympiasieger und Weltrekordhalter Kipchoge wird nach etwa 1,2 Kilometern das Riesenrad und die Prater-Hauptallee erreichen, wo er zwischen Praterstern und Lusthaus vier volle Runden plus einen Schlussabschnitt zurücklegen wird. Das Ziel befindet sich auf Höhe des Ernst-Happel-Stadions. Für den Weltrekordversuch wurden sogar Teile der Prater-Hauptallee neu asphaltiert. Die Kosten hat der Sponsor, ein Chemieunternehmen, übernommen – mehr dazu in Hauptallee für Rekordversuch neu asphaltiert.
Soldat springt am Bungee-Seil aus 192 Metern
Zuletzt hatte der Eisschwimmer Josef Köberl für einen neuen Weltrekord in Wien gesorgt. Er brach im August den Weltrekord „Longest Duration Full Body Contact With Ice“. Dazu stieg er beim Hauptbahnhof in eine eigens gebaute Kabine, die mit Eiswürfeln gefüllt wurde. Er harrte dort mehr als zwei Stunden aus.
Vor sechs Jahren hatte ein Soldat im Rahmen der Leistungsschau zum Nationalfeiertag und anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Jagdkommandos auf dem Heldenplatz einen Weltrekordversuch im Bungee-Jumping gestartet. Er sprang von mehr als 192 Metern von einem Mobilkran in die Tiefe. Die ersten Worte des Rekordspringers damals: „Super. Der erste Gedanke war, ich habe glaube ich auch nachgefragt, ob die Kollegen das Seil g’scheit eingehängt haben. Als der Kolleg’ Ja gesagt hat, war’s mir wurscht. Und dann war eh schon der Countdown zum Springen da.“
Weniger Glück hatte Carlos Meidana auf der Donau im Jahr 2000. Der Argentinier versuchte mit seinem 500 PS starken Rennboot den Weltrekord von 220 km/h für Inshore-Boote zu brechen. Aber ohne Erfolg. „Das Boot hat immer wieder auf den hohen, langen Wellen aufgeschlagen, das kostet einfach zu viel Zeit“, sagte Meidana nach dem Versuch.
Trachtenpärchen-Rekord bei Wiener Wiesn
Aber auch unter Wasser ist man in Wien schon auf Rekordjagd gegangen. Etwa 2008 bei einer Pressekonferenz im Waldbad Penzing (heute Hütteldorfer Bad). Dass nur echte Journalisten unter Wasser sind, überprüfte sogar ein Notar. Und auch die Pressemappen waren wasserfest. Der Weltrekordversuch gelang: Mehr als 21 Journalisten waren abgetaucht.
Rekorde in Wien
Anlässlich des Rekordversuchs auf der Prater-Hauptallee hat „Wien heute“ Rekorde und Rekordversuche in Wien aus dem Archiv zusammengestellt.
Aufgetaucht sind im Jahr 2003 jede Menge Trachtenpärchen bei einem Rekordversuch auf der Wiener Wiesn. Es galt, möglichst viele Menschen in Tracht zusammenzubringen. Am Ende waren es 157 Paare, und der Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde war geschafft – wobei auch zwei Paare gereicht hätten, weil es vorher noch niemand versucht hatte.
„Dadurch, dass es der erste Weltrekord dieser Art ist, den wir beim Guinness Buch angemeldet haben, wird er auch immer und ewig in diesem Buch drinnen stehen. Denn der erste bleibt immer fix im Guinness Buch“, sagte die Organisatorin. Unter den Teilnehmern war sogar ein Mann aus Australien. „Es war mein erstes Mal in Lederhose. Es war richtig toll.“
8.500 Manner-Schnitten-Packerl fielen
Und es gab auch einen Weltrekordversuch in Rosa: Vor fünf Jahren fielen im Rathaus mehr als 8.500 Schnitten-Packerl wie Dominosteine um. Es war die größte Menge an handelsüblichen Süßwaren für einen Weltrekordversuch – und der vielleicht wienerischste Eintrag im Guinness Buch der Rekorde bisher.
Zwar kein Weltrekordversuch, aber dennoch weltrekordverdächtig: das Zusammentreffen des „Wien heute“-Moderators Patrick Budgen mit dem größten Mann der Welt im Prater im Jahr 2009. Rund 2,5 Meter misst Sultan Kösen. „Meine größten Probleme sind passende Schuhe und Kleidung zu finden und in ein Auto zu steigen, aber ich genieße es sehr, immer den Überblick zu haben“, sagte Kösen im Interview.
Bereits mehrfach auf Rekordjagd in Wien ist „The Austrian Rock“ Franz Müllner gegangen. Und so gibt es kaum etwas, das der Kraftsportler aus Salzburg noch nicht gezogen hat. Von zwölf zusammengespannten Fiakern über eine Niederflurstraßenbahn bis zu einem Panzer war schon alles dabei.