Bei dem männlichen, stark verwesten Leichnam konnten laut Polizei keine äußerlichen Hinweise auf Fremdverschulden festgestellt werden. Weitere forensische Untersuchungen wie etwa ein toxikologisches Gutachten stehen noch aus.
Identität noch nicht gänzlich geklärt
Entgegen ersten Meldungen wurde der Leichnam, der in einem Wohnhaus in der Mengergasse gefunden wurde, nicht zerteilt. Er war in mehrere Plastiksäcke eingewickelt worden. Die Identität ist noch nicht restlos geklärt, die Erhebungen des Landeskriminalamts Wien sind im Gange, hieß es in einer Polizeiaussendung Freitagvormittag. Bis zur Durchführung der Angehörigenverständigung werden zur möglichen Identität des Leichnams keine weiteren Auskünfte erteilt.
Im Zuge der Auffindung des Leichnams wurde am Donnerstag ein 45-jähriger Mann vorläufig festgenommen. Bei der Vernehmung gab er an, dass es sich bei dem Verstorbenen um einen Freund handelt, den er leblos aufgefunden hatte. Die beiden Männer sollen einige Zeit zusammengewohnt haben.
Strom von Kühltruhe war abgedreht
Der Gesundheitszustand seines Bekannten habe sich verschlechtert. Er habe sich dabei aber nichts gedacht. Als er eines Tages den Freund leblos vorfand, verpackte er die Leiche in Plastiksäcke und brachte sie in das Kellerabteil, so seine Aussage.
Säcke in Kühltruhe: Leichenteile?
In einer Kühltruhe in einem Kellerabteil eines Mehrparteienhauses in Floridsdorf hat die Polizei Plastiksäcke mit verwesendem Inhalt gefunden.
Mehrere Personen hatten im Zuge von Räumungsarbeiten Donnerstagmittag großen Gestank im Wohnhaus wahrgenommen. Sie wandten sich an die Polizeiinspektion Donaufelder Straße. Die Beamten stießen in dem Kellerabteil auf große Müllsäcke in einer nicht eingeschalteten Kühltruhe. Wegen des Verwesungsgeruchs wurde das Landeskriminalamt verständigt.
Mann hätte delogiert werden sollen
Laut Medienberichten hätte der Mann delogiert werden sollen. Das sagte auch eine Nachbarin im Gespräch mit der APA, die über Jahre Kontakt mit dem 45-Jährigen hatte. „Er ist oft bei mir in der Küche gesessen, wir haben Kaffee getrunken und stundenlang über Gott und die Welt gesprochen“, erzählte die Frau. Den Mann beschrieb sie als „Einzelgänger“, er sei aber ihr gegenüber „nie unangenehm“ gewesen. Heuer sei der Kontakt etwas abgerissen, weil sich die Nachbarin einer Hüftoperation unterziehen musste.
Die Pensionistin schilderte, dass der Mann, der seit Jahren in dem Haus lebte, nie jemanden in seine Wohnung gelassen habe – „nicht einmal den Rauchfangkehrer“. Besuch von einem Freund habe sie nicht mitbekommen. Am Freitag hing noch immer höchst unangenehmer Geruch im Stiegenhaus. Mitarbeiter einer Firma, die den Keller und das Stiegenhaus reinigen sollen, brachen ihr Vorhaben ab, um sich Masken gegen den Gestank zu besorgen.