Chronik

Lebenslange Haft für Mordkomplott

Im Wiener Prozess gegen einen Unternehmer und zwei Bekannte, die ein Mordkomplott im Schilde geführt haben sollen, ist der mutmaßliche Drahtzieher zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er soll den Mord an seinem Ex-Schwiegersohn beauftragt haben.

Sein 44-jähriger Komplize erhielt 20 Jahre, der dritte Angeklagte (29) wurde freigesprochen. Die Schuldsprüche sind nicht rechtskräftig, seitens der Verteidigung wurde Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung angemeldet. Der Freispruch wurde sowohl vom Angeklagten als auch von der Staatsanwaltschaft angenommen und hat damit Rechtskraft.

44-Jähriger soll Killer angeheuert haben

Der 54-jährige Hauptangeklagte soll den Mordauftrag aus gekränkter Familienehre an seine Freunde erteilt zu haben. Der Ex-Schwiegersohn hatte nämlich ein außereheliches Verhältnis ausgerechnet mit seiner Schwägerin, mit der er auch noch ein Kind gezeugt hatte. Dass seine beiden Schwiegerkinder eine Affäre miteinander hatten, passte dem Immobilienunternehmer überhaupt nicht. Er soll deshalb den Mord des Schwiegersohns geplant haben.

Er setzte zunächst einen Geschäftspartner (29) und, weil sich dieser geweigert hatte, dann einen Bekannten (44) auf den Mann an. Der 44-Jährige wollte die Tat ebenfalls nicht selbst ausführen und heuerte laut Anklage im Frühsommer 2018 daher in Serbien einen Killer an.

Ex-Schwiegersohn wurde niedergeschlagen

Diesem Mann wurden 15.000 Euro für die Erledigung des Auftrags angeboten sowie ein Zettel mit Namen und Adresse des Opfers überreicht. Die Tat sollte entweder wie ein Unfall aussehen oder der Mann musste tatsächlich spurlos verschwinden. Am 20. November 2018 wurde der Ex-Schwiegersohn tatsächlich in der Hippgasse in Ottakring mit einem länglichen Gegenstand attackiert und erlitt schwerste Kopfverletzungen, an denen er bis heute leidet. Die Männer zeigten sich in der gesamten Verhandlung nicht geständig und sprachen von einer Verschwörung.

Mutmaßlicher Killer erkannte 44-Jährigen

Doch die Tat dürfte der engagierte Serbe nicht durchgeführt haben. Denn dieser fuhr drei Wochen nach dem Überfall auf den Ex-Schwiegersohn nach Wien und meldete den Behörden, er sei in seiner Heimat mit dem Mord beauftragt worden.

Auf der Rückseite des Zettels mit den Informationen zum Mordauftrag fanden die Ermittler eine Rechnung, die auf den Immobilienunternehmer ausgestellt war. Der 54-Jährige und seine mutmaßlichen Komplizen wurden festgenommen. In dem 44-jährigen Bekannten des Unternehmers erkannte der Serbe auch seinen direkten Auftraggeber wieder.