Testlauf für den Marathon-Weltrekordversuch in Wien
ORF
ORF
Sport

Weltrekordversuch im Prater fix am Samstag

Die 1:59-Challenge von Eliud Kipchoge im Wiener Prater findet definitiv am Samstag statt. Die Wetterprognosen für diesen Tag seien optimal, gaben die Veranstalter des Marathon-Rekordversuches am Mittwoch bekannt.

Die Uhrzeit des Starts wird erst am Freitagnachmittag festgelegt, es gibt ein Zeitfenster von 5 bis 9 Uhr. Weltrekordhalter Eliud Kipchoge will auf einem völlig flachen Pendelkurs im Prater Historisches schaffen und die „Schallmauer“ von zwei Stunden im Marathon knacken. Unterstützt von einer Armada an hochkarätigen Tempomachern will der 34-jährige Kenianer quasi unter Laborbedingungen den 2017 in Monza noch um 26 Sekunden verpassten Coup nachholen. Dafür muss der Olympiasieger von 2016 die 42,195 km mit einem Tempo von 2:51 Minuten pro Kilometer bzw. über 21 km/h bewältigen – mehr dazu in Wiener Rekordlauf rückt ins Blickfeld.

Streckenprofil für Weltrekordversuch nahezu ideal

Das Streckenprofil für den Marathon-Weltrekordversuch ist laut einer Analyse von Sportwissenschaftern der Universität Wien bzw. aus den USA „bestens geeignet“. Die hauptsächlich im Prater gelegene Laufstrecke sei nur „unwesentlich langsamer als eine theoretische Idealstrecke ohne Steigungen und Kurven“, hieß es in einer Aussendung der Uni.

Der Kenianer will die Marathonstrecke erstmals unter zwei Stunden laufen. Start ist auf der Reichsbrücke, anschließend geht es zum Praterstern und dann auf der Prater Hauptallee bis zum Lusthaus mehrmals hin und retour. „Um die Strecke möglichst genau simulieren zu können, sind wir zur Datenerfassung die Strecke mehrmals mit Auto und Fahrrad abgefahren. Besonders relevant waren dabei die GPS- und Höhendaten“, so Christoph Triska vom Institut für Sportwissenschaften der Uni Wien.

26 Höhenmeter bergab, lediglich zwölf bergauf

Eine anschließende Computersimulation ergab, dass Kipchoge auf einer absolut geraden Strecke ohne Steigungen um nur ca. 4,5 Sekunden schneller wäre als auf der geplanten Weltrekordstrecke. „Das entspricht einem Mehraufwand an Energie von 0,11 Prozent“, so Triska. Für die Analyse einbezogen wurden der zusätzlichen Energiebedarf durch das Bergauf- und das Kurvenlaufen sowie die Energieersparnis durch das Bergablaufen.

Gleich zu Beginn spart Kipchoge nach dem Start auf der Reichsbrücke etwa sechs Sekunden im Vergleich zu einer absolut ebenen Strecke ein. Durch den Höhenunterschied auf der Hauptallee – hier sind vier Runden mit jeweils drei Meter Anstieg zu absolvieren – verliert er dann etwas mehr als zehn Sekunden auf optimale Bedingungen. Darüber hinaus büßt er durch das Kurvenlaufen nochmals 0,4 Sekunden ein. „Die Strecke ist so gewählt, dass 26 Höhenmeter bergab gelaufen werden und lediglich zwölf Höhenmeter bergauf. Somit ist die Strecke in Wien für den Weltrekordversuch bestens geeignet“, betonte Triska.