Ein Wizz Air Airbus A321
AFP/Attila Kisbenedek
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Wirtschaft

Wizz Air: Keine Lohnsteuer in Wien

Die Billigfluglinie Wizz Air liefert sich in Wien eine Preisschlacht mit der Ryanair-Tochter Laudamotion. Die Lohnsteuern für die Crew der Wiener Basis zahlt Wizz Air jedoch in der Schweiz. Das bestätigte sie gegenüber dem Portal „AviationNetOnline.“

Die Gewerkschaft hatte das der Airline in der Vergangenheit vorgeworfen. Die Fluglinie argumentierte nun in gegenüber „AviationNetOnline“, dass sich der Sitz der „effektiven Geschäftsführung“ in Genf in der Schweiz befinde. Daher „ist die Vergütung für die Beschäftigung an unseren Flugzeugen – basierend auf dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und der Schweiz – in der Schweiz steuerpflichtig.“

Beschäftigung nach österreichischem Arbeitsrecht

Die ungarische Fluglinie betonte darüber hinaus, dass die Wiener Crew nach österreichischem Arbeitsrecht beschäftigt sei. „Die Sozialbeiträge werden in Österreich gezahlt und alle Details des Arbeitsverhältnisses entsprechen den lokalen (österreichischen) Vorschriften.“

Geht es allerdings um den von der Gewerkschaft geforderten Branchen-Kollektivvertrag verweist Wizz Air darauf, unter ungarische Regeln zu fallen. Im August sagte Wizz-Manager Johan Eidhagen in einer Pressekonferenz in Wien, Wizz Air sei kein Mitglied der Wirtschaftskammer (WKÖ) und kein in Österreich registriertes Unternehmen.

Gewerkschaft kritisiert Preiskampf

Die Arbeitsverhältnisse von Flugbegleitern und Piloten sorgen derzeit für Aufregung. Die Gewerkschaft vida spricht von Lohn- und Sozialdumping und ortet einen Preiskampf auf dem Rücken der Mitarbeiter. Laudamotion kündigte diese Woche an, Bordpersonal künftig in eine Leiharbeitsfirma auszulagern.