Krematorium am Wiener Zentralfriedhof
APA/Robert Jaeger
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Chronik

Feuerhalle Simmering wird vergrößert

Am 17. Dezember 1922 hat Bürgermeister Jakob Reumann die Feuerhalle Simmering eröffnet. Zu ihrem 100. Geburtstag, im Dezember 2022, soll das nach Plänen von Clemens Holzmeister gebaute Gebäude fertig vergrößert sein.

Ein Zubau sei nötig, da auch in Wien die Feuerbestattung immer beliebter werde, betonte Florian Keusch, Sprecher des Wiener Krematioriums. In Westösterreich liege der Kremationsanteil bei über 60, 70 Prozent. In Wien liegt er bei 30 Prozent, vor ein paar Jahren es noch 25. Damit es in Folge des weiteren erwarteten Anstiegs nicht zu langen Wartezeiten kommt, brauche es eine Erweiterung. Doch was genau in welchem Umfang und zu welchen Kosten geplant ist, wollte man noch nicht verraten.

Für die Ausgestaltung des Zubaus läuft derzeit ein EU-weiter Architekturwettbewerb. Schon im November soll eine Jury den Sieger küren. Zuvor hatte der Architekturverein „Docomomo“ das Vorhaben in einer Aussendung publik gemacht und gleichzeitig zur Sorgfalt im Umgang mit dem Holzmeister-Bau aufgerufen. Hinterfragt wurde, ob die „Integrität des Denkmals“ gewahrt werde. Bei den Friedhöfen beruhigte man, das Bundesdenkmalamt sei von Anfang an eingebunden gewesen.

Neueröffnung zum 100. Geburtstag

Die Feuerhalle Simmering ist Österreichs ältestes Krematorium. Sie wurde 1922 eröffnet, in einer Zeit, als es noch verpönt war, sich nach dem Tod verbrennen zu lassen – in der Katholischen Kirche war es sogar verboten. Am angeschlossenen Friedhofsgelände mit einer Fläche von rund 215.000 Quadratmetern befinden sich derzeit mehr als 46.000 Urnengräber. Der Zubau hinter der denkmalgeschützten Feuerhalle soll Ende 2022, also genau zum 100. Geburtstag des Gebäudes, fertiggestellt sein.