Notrufnummer 122 Feuerwehr am Telefon
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Chronik

Nach Festnetz-Ausfall: A1 auf Fehlersuche

Österreichweit hat es Montag einen großflächigen Ausfall im Telefon-Festnetz gegeben. Betroffen waren auch zahlreiche Notrufnummern. Laut A1 war ein Hardwarefehler im Computersystem Schuld – warum ein Backupsystem nicht funktionierte, wird jetzt geprüft.

„Unsere technischen Experten sind aktuell dabei, die Fehler zu analysieren, die zu diesem Teilausfall geführt haben“, sagte Jochen Ohnewas-Schützenauer, Pressesprecher von A1. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir Ausfälle dieser Natur, wenn nicht verhindern, zumindest in der Dauer begrenzen können.“ Dramatisch vor allem: Feuerwehr, Polizei und Rettung beklagten, dass der Notruf teilweise nicht funktioniert habe. Von A1 hieß es gegenüber Radio Wien, dass es sich um einen Hardwarefehler im Computersystem handle.

Backup funktionierte bei Störung nicht

Kurz vor neun Uhr sei ein Steuerungselement in der Festnetztelefonie in der A1-Zentrale in Wien kaputt gegangen. Normalerweise gebe es bei einer solchen Störung ein Backup. „An sich waren die Notrufnummern in Österreich erreichbar, aber leider Gottes nicht permanent“, so Ohnewas-Schützenauer. Laut ihm wäre man jedes zweite oder dritte Mal durchgekommen. Die Stadt Wien sah das nicht so locker und richtete einen Krisengipfel sowie Notfallnummern ein.

Krisensitzung Festnetzausfall
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Vertreter der Stadt Wien besprachen am Montagvormittag mit Vertretern zahlreicher Einsatzorganisationen die Notlage

Die Stadt Wien machte darüber hinaus darauf aufmerksam, dass Notfall-Einrichtungen in den Stationen der Wiener Linien Notrufe an die Zentralen von Rettung, Feuerwehr oder Polizei weiterleiten würden.

Seit 13.30 Uhr soll es laut A1 zu keinen Ausfällen mehr gekommen sein. Das fehlerhafte Teil wurde im Laufe des Montags ausgetauscht, hieß es vom Telekommunikationsunternehmen. Allerdings dauerte es noch einige Zeit, bis alles wieder zu 100 Prozent funktionierte. Zur Sicherheit bleiben die Ersatznummern bis Dienstagfrüh (9.00 Uhr) erreichbar.

Stadt Wien verweist auf Ersatznummern bei Notfällen

Laut Innenministerium waren in allen Bundesländern die Notrufe betroffen und zum Teil nicht erreichbar. Vertreter von Stadt Wien und Einsatzorganisationen trafen sich am Montag deshalb zu einer Krisensitzung. Den Bürgerinnen und Bürgern wurde empfohlen, im Notfall direkt die nächste Polizeiinspektion, Rettungs- oder Feuerwehrzentrale aufzusuchen.

„Wir wissen natürlich nicht, wie viele Leute eventuell nicht durchgekommen sind. Aber bis jetzt gab es keine Beschwerden“, hieß es bei Polizei, Feuerwehr und Rettung. Es sei bisher kein Fall bekannt, dass man zu spät zu einem Einsatz gekommen wäre, sagte ein Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr. Ähnliches betonte der Sprecher der Wiener Berufsrettung.