Kultur

Nominierte für Nestroy-Preis stehen fest

Andrea Breth wird bei der 20. Nestroy-Gala am 24. November im Theater an der Wien mit dem Nestroy-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Für weitere zwölf Kategorien hat der Wiener Bühnenverein am Montag die Nominierungen bekanntgegeben.

„Während der letzten 20 Jahre seines Bestehens hat der Nestroy-Preis immer wieder beweisen können, wie exakt sich der Puls des Zeitgeschehens anhand dieser Auszeichnung bemessen lässt“, freute sich Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) laut Aussendung. Die Tatsache, dass Peter Handke letztes Jahr für sein Lebenswerk geehrt worden sei und heuer mit dem Literatur-Nobelpreis, „stimmt mich für die nächsten 20 Jahre unseres Wiener Theaterpreises mehr als zuversichtlich und glücklich“, so die Stadträtin.

Preis für Lebenswerk an Regisseurin Breth

Andrea Breth erhält dieses Jahr den Preis für ihr Lebenswerk. Die Begründung der Jury: Breth sei eine herausragende Regisseurin, die über die Grenzen von Europa hinaus eine einzigartige Stellung einnehme. „Mit unverwechselbarer Handschrift, Präzision und Autorentreue kreiert diese Spezialistin des psychologisch-realistischen Stiles Meisterwerke der Schauspielkunst“, so Kaup-Hasler. Bestes Stück ist 2019 „Hass-Triptychon – Wege aus der Krise“ von Sibylle Berg in der Koproduktion der Wiener Festwochen und dem Maxim Gorki Theater Berlin.

Die Nestroy-Preisträger des Jahres 2018 auf der Bühne
APA/Georg Hochmuth
Die Preisträgerinnen und Preisträger bei der Nestroy-Gala im Vorjahr

Als beste Schauspielerin sind Anna Drexler, Steffi Krautz, Caroline Peters, Maja Schöne und Andrea Wenzl nominiert, auf einen Nestroy in der Kategorie Bester Schauspieler dürfen Benny Claessens, Lukas Holzhausen, Jörg Pohl, Steven Scharf und Johannes Silberschneider hoffen. In der Nebenrollen-Sparte sind diesmal Rainer Galke, Evi Kehrstephan, Alexandra Krismer, Christoph Luser und Oda Thormeyer nominiert.

Beste Regie und bester Nachwuchs

Für die beste Regie gehen Kornél Mundruczó für Molnars „Liliom“ (Koproduktion der Salzburger Festspiele und dem Thalia Theater Hamburg), Dušan David Pařizek mit „König Ottokars Glück und Ende“ am Volkstheater und Johan Simons mit „Woyzeck“ (Koproduktion des Burgtheaters und dem Schauspielhaus Bochum) ins Rennen.

Um den Preis als bester Nachwuchs rittern bei den Frauen Pinar Karabulut mit der Inszenierung „Endstation Sehnsucht“ am Volkstheater, Enis Maci als Autorin von „Autos“ (Schauspielhaus Wien) und Anna Rieser als Grace in „Dogville“ (Landestheater Linz).

Bei den Männern sind Moritz Beichl mit der Inszenierung „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“ (Landestheater Niederösterreich), Niklas Doddo als Phil in „Die Mitte der Welt“ (Theater der Jugend) und Matthias Rippert mit der Inszenierung „Ernst ist das Leben – Bunbury“ (Landestheater Linz) im Rennen.

Von „Kasimir und Karoline“ bis „Häuptling Abendwind“

Die beste Bundesländer-Aufführung kommt aus dem Schauspielhaus Graz ("Die Revolution frisst ihre Kinder!), dem Landestheater Linz („Kasimir und Karoline“) oder dem Stadttheater Klagenfurt („Vor Sonnenaufgang“ von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann, Stadttheater). Als beste Aufführung im deutschsprachigen Raum ist neben „Dionysos Stadt“ an den Münchner Kammerspielen und „Häuptling Abendwind“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg auch „Tartuffe oder das Schwein der Weisen“ von Peter Licht nach Moliére (Theater Basel) nominiert.

Peter Handke mit Nestroy-Statue
APA/Georg Hochmuth
Peter Handke ist 2018 im Rahmen der Nestroy-Preisverleihung für sein Lebenswerk geehrt worden

Der Preis für die beste Ausstattung wurde heuer nicht vorab bekannt gegeben, hier sind mit Katrin Brack mit „Deponie Highfield“ (Koproduktion Wiener Festwochen und Burgtheater), Monika Pormale für „Liliom“ (Koproduktion der Salzburger Festspiele und dem Thalia Theater Hamburg) und Raimund Orfeo Voigt für „Der einsame Weg“ (Theater in der Josefstadt) und für „Sommergäste“ (Salzburger Festspiele) drei Kandidaten im Rennen.

Abstimmung zwischen 11. und 23. November

Für den Nestroy-ORF-III-Publikumspreis stehen fünf Schauspielerinnen und fünf Schauspieler zur Wahl: Ruth Brauer-Kvam, Thomas Frank, Pauline Knof, Johannes Krisch, Lucy McEvil, Birgit Minichmayr, Tobias Moretti, Caroline Peters, Bernhard Schir und Peter Simonischek.

Die Abstimmung läuft von 11. bis zum 23. November auf ORF III. Der Sender überträgt die Gala, bei der Maria Köstlinger, Florian Teichtmeister und ORF-III-Moderator Peter Fässlacher nach einem Skript von Nicolaus Hagg durch den Abend führen am 24. November live-zeitversetzt ab 20.15 Uhr.