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Chronik

Nach Festnetzstörung: Kritik an A1

Nach einer Störung im Festnetz von A1, die am Montag dazu geführt hat, dass auch Notfallnummern zeitweise nicht erreichbar waren, soll es Gespräche mit Blaulichtorganisationen geben. Kritik kommt von Stadt und Einsatzorganisationen.

„In Not- oder Krisensituationen erwarten sich die Stadt und die Einsatzorganisationen, dass klar kommuniziert und professionell gehandelt wird“, heißt es in einem Statement der Magistratsdirektion der Stadt Wien. Das erwarte man künftig auch von A1. „Einheiten, die rund um die Uhr zum Wohle der Menschen in unserer Stadt funktionieren müssen, mit Nicht-Kommunikation oder Versprechen hinzuhalten, könnte dramatische Folgen haben.“ Weiters ortet man „Luft nach oben“ und Raum für Verbesserungen, Gespräche seien jedenfalls ein guter Anfang, heißt es.

Notrufnummern sechs Stunden nicht erreichbar

Am Tag nach dem Ausfall der Notrufnummern wird das ganze Ausmaß klar: Laut Stadt waren die Blaulichtorganisationen wegen eines Hardware-Fehlers bei A1 bis zu sechs Stunden so gut wie nicht erreichbar.

„Wir werden das natürlich intensiv nachbesprechen“, sagte A1-Unternehmenssprecherin Livia Dandrea-Böhm am Dienstag. Die Störung hatte ein Hardwarefehler verursacht. Nachdem die Netzüberwachung darauf aufmerksam geworden war, sei das betroffene Steuerungselement rasch ausgetauscht worden, hieß es von A1 am Montag. „Aber es dauert, bis das Netz von null wieder auf 100 hochfährt“, sagte Dandrea-Böhm.

Kritik von Einsatzorganisationen: „Nicht informiert“

Zu medialen Äußerungen seitens einzelner Einsatzorganisationen, dass man nicht aktiv informiert worden sei, sagte die Sprecherin: „Wir standen im Austausch mit Blaulichtorganisationen. Aber auch da werden wir uns anschauen, was man verbessern kann.“

Ein Sprecher der Wiener Feuerwehr sagte in der ORF-Sendung „Wien heute“, dass man nur schleichend auf das Problem draufgekommen sei: „Wir bekommen das auch längere Zeit nicht mit, nur weil längere Zeit einmal nicht das Telefon läutet. Schlussendlich hat es sich dann doch herausgestellt, dass es offensichtlich Probleme mit dem Telefon gibt, sodass sich alle drei Notrufeinrichtungen zusammen telefoniert haben und ein Problem festgestellt haben.“ Wie viele Notrufe man verpasst habe, könne man nur schwer beurteilen. Normalerweise gehen in diesem Zeitraum laut Feuerwehr aber Anrufe im dreistelligen Bereich ein.

Bei der Wiener Berufsrettung gehen durchschnittlich hundert Anrufe pro Stunde ein, das macht rund 600 möglicherweise versäumte Anrufe. Notrufnummern haben eine andere Funktionalität, erklärte Dandrea-Böhm. „Sie können ein bisschen mehr als normale Festnetznummern.“ Auf die Frage, warum diese Nummern zeitweise trotzdem nicht erreichbar waren, sagte die Sprecherin: „Auch das müssen wir uns genauer ansehen.“

Nach Festnetzausfall: A1 auf Fehlersuche

Österreichweit hat es Montag einen großflächigen Ausfall im Telefonfestnetz gegeben. Betroffen waren auch zahlreiche Notrufnummern.

Keine gröberen Probleme durch Notfallnummernstörung

Es sei kein stundenlanger Komplettausfall des Festnetzes gewesen, sagte Dandrea-Böhm. „Aber es kam zu Beeinträchtigungen in ganz Österreich.“ Kam man mit einem Anruf bei einer Nummer nicht durch, sei es durchaus möglich gewesen, dass sich beim wiederholten Versuch die Verbindung aufbaute.

Ein Rundruf der APA bei Einsatzorganisationen ergab, dass es in Wien und den Bundesländern offenbar keine groben Probleme durch die Notfallnummernstörung gegeben hat. Ein Sprecher von Notruf NÖ verwies auf die Bedeutung der Notruf-App in einem solchen Fall. Mittels der Applikation werden beim Drücken des Alarmbuttons automatisch Position, Name und davor hinterlegte Informationen an die Rettungsleitstelle übersendet.

„Wir waren nicht wirklich erreichbar, so wie es hätte sein sollen“, resümierte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale (LSZ) Burgenland: „Die reibungslose Kommunikation mit allen Notrufnummern war nicht möglich. Das war schon ein massiver Ausfall.“ Teilweise wurde angezeigt, dass jemand versucht hat, anzurufen. Daraufhin habe man sich bemüht, zurückzurufen, was manchmal mehrere Versuche erfordert habe. Der Ausfall dürfte jedoch „glimpflich ausgegangen“ sein, so der LSZ-Sprecher.