Schülern an Schultisch mit federpenalen und Tablet
APA/dpa/Uli Deck
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Schule

Nachhilfelehrer: Handys als Problem

Konzentrationsschwierigkeiten und mangelndes Mitlernen sind laut einer aktuellen Umfrage unter 400 Nachhilfelehrenden die Hauptprobleme der Schülerinnen und Schüler. Als größter Hauptablenkungsfaktor werden Smartphones genannt.

Die Hauptfächer Mathematik, Englisch und Deutsch bereiten den Schülern am meisten Sorgen. „Das Schulsystem hat, seit ich lebe, drei Hauptfehler – Mathe, Englisch und Deutsch“, so der Gründer des Nachhilfeinstituts LernQuadrat, Konrad Zimmermann. „Rund 90 Prozent der Nachhilfestunden werden in diesen drei Fächern gegeben“, sagte Zimmermann am Mittwoch bei der Präsentation einer aktuellen Umfrage seines Instituts.

Schriftliche Befragung

An der schriftlichen Befragung nahmen 400 Nachhilfelehrende teil. Abgefragt wurden dabei die von ihnen vermuteten Gründe für die Probleme der Schüler generell und konkret in Mathematik, Englisch und Deutsch.

Wenn das Gelernte vom Vorjahr weg ist

Der wesentlichste Grund, warum gerade diese drei Fächer den Schülern besondere Probleme bereiten, ist laut der Umfrage relativ simpel: Mit 75 Prozent am häufigsten genannt wurde der aufbauende Stoff: „Du kannst keinen Erfolg haben, wenn du das Gelernte vom letzten Jahr verdrängt hast“, so Zimmermann. Verhältnismäßig selten genannt wurden dagegen „zu wenig Zeit“ (13 Prozent), „zu viel Stoff“ (27 Prozent), „Lehrmethoden passen nicht“ (35 Prozent) oder „zu große Klassen“ (36 Prozent).

Hauptablenkungsfaktor Smartphone

Ganz allgemein orten die Nachhilfelehrerinnen und -lehrer Konzentrationsschwierigkeiten ihrer Schützlinge als größtes Problem (1,7 auf einer Schulnotenskala), gefolgt von Leistungsdruck und Überforderung (zwei). Weniger Probleme machen dagegen etwa ein zu früher Schulbeginn (3,7) und zu viele Stunden täglich (drei). Als Hauptablenkungsfaktor vom Lernen wurde das Smartphone (86 Prozent) genannt, gefolgt von Computerspielen (59 Prozent).

Auf dem Sofa sitzende Person mit Kopfhörern und einem Smartphone in der Hand
ORF.at/Lukas Krummholz
Als Hauptablenkungsfaktor vom Lernen wurde das Smartphone (86 Prozent) genannt

Schwierigkeiten haben die Kinder demnach vor allem beim konzentrierten Zuhören (71 Prozent) und dem Verständnis des Lehrstoffs (66 Prozent). Kaum Probleme mache dagegen das reine Auswendiglernen (22 Prozent). Die Hauptprobleme in der Mathematik sehen die Nachhilfelehrer beim Verstehen der Angabe (1,5 auf der Schulnotenskala) und beim logischen Denkvermögen (1,7).

Herausforderungen variieren von Fach zu Fach

In Englisch liegen die Probleme laut der Umfrage vor allem in der Grammatik (1,4) sowie beim Schreiben und Sprechen (je 1,7), in Deutsch in der Beistrichsetzung (1,3) und der Rechtschreibung (1,5). Bei der Frage nach den Ursachen gab es in allen drei Fächern die gleiche Hauptantwort: Die Schüler lernen nicht regelmäßig mit (1,5 bis 1,8). In der Mathematik landeten nicht gemachte Hausaufgaben und zu wenig individueller Unterricht ex aequo auf Platz zwei (je 2,0), in Englisch zu seltenes Englisch-Sprechen im Unterricht (1,7) und in Deutsch sprachliche Barrieren durch Migrationshintergrund (1,9).