Kunsthistorisches Museum von außen mit Flagge
APA/Hans Punz
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Kultur

KHM-Generaldirektion ausgeschrieben

Knapp drei Wochen nach dem Rückzieher von Eike Schmidt als Direktor des Kunsthistorischen Museums (KHM) hat das Kulturministerium den Posten wieder offiziell ausgeschrieben. Bewerbungen sind bis 1. Dezember möglich.

Die Besetzung soll „ehestmöglich“ erfolgen. Derzeit leitet die bisherige Direktorin Sabine Haag das Museum weiterhin interimistisch. Haag ist seit 1. Jänner 2009 KHM-Generaldirektorin. Der Vertrag für die Stelle an der Spitze des Kunsthistorischen Museums läuft fünf Jahre.

Ausstellungen sollen neues Publikum ansprechen

Zu den Kernaufgaben zählen laut Ausschreibung „die Bewahrung, der Ausbau, die wissenschaftliche Erschließung, die Präsentation und Verwaltung der anvertrauten Zeugnisse der Geschichte und Gegenwart der Künste sowie der sie erforschenden Wissenschaften (Sammlungsgut)“.

Darüber hinaus soll sich der künftige Direktor oder die künftige Direktorin um die „Bereicherung des Kulturlebens im In- und Ausland“ kümmern. Zu den weiteren Aufgaben zählt unter anderem die „Gestaltung von Ausstellungs- und innovativen Bildungsprogrammen, welche auch jene Publikumsschichten ansprechen sollen, die bisher noch nicht vom Museumsangebot Gebrauch machen“.

Einschlägiges Studium als Voraussetzung

Gesucht wird eine „management- und teamorientierte Persönlichkeit, welche die Vermittlung der kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung der Sammlung des KHM-Museumsverbands als Teil eines umfassenden Museumsauftrags versteht“.

Neben einem abgeschlossenen Universitätsstudium einer einschlägigen Fachrichtung wird auch die „erfolgreiche organisatorische Führung eines Museums oder einer vergleichbaren Kulturinstitution“ in einer vergleichbaren Dimension erwartet. Auch eine „hohe kommunikative und integrative Kompetenz“ sind Voraussetzung für den Job.

Haag war im Bewerbungsprozess Zweite

Nötig geworden war die Neuausschreibung, nachdem Eike Schmidt, der seinen Direktorenposten ursprünglich bereits mit 1. Jänner 2019 hätte antreten sollen, Anfang Oktober bekannt gab, für die Position nicht zur Verfügung zu stehen. Davor hatte er seinen Antritt bereits auf 1. November verschoben. Schmidt bleibt nun Direktor der Uffizien in Florenz, wo sein Vertrag kürzlich verlängert wurde.

Sabine Haag erklärte sich bereit, ihre interimistische Arbeit fortzusetzen. Zahlreiche Stimmen, darunter der Museumsbund, hatten Kulturminister Alexander Schallenberg dazu aufgerufen, Haag ohne neuerliche Ausschreibung zu bestellen, da sie damals hinter Schmidt als Zweitgereihte aus dem Bewerbungsprozess hervorgegangen war.