Die italienische Schauspielerin Sophia Loren wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die britische Designerin Vivienne Westwood erhält einen „Taurus“ für ihr gesellschaftliches Engagement für Menschenrechte, Umwelt und Soziales sowie ihren Einfluss auf Design und Kultur. „Kaum eine Frau in der Modewelt nutzt ihr Tun so sehr als Transportmittel für Botschaften wie Vivienne Westwood“, sagte im Vorfeld Annett Reeder, Geschäftsführerin des Europäischen Kulturforums und Initiatorin der Gala.
Preis für Schwarzenegger-Initiative
Die Preisträger würden sich durch eine große Vielfalt auszeichnen, erklärte Viola Klein, die Vorsitzende des Kuratoriums Europäischer Kulturpreis. Das Auswahlverfahren des Kulturpreises berücksichtige unterschiedlichste Vorschläge der Kuratoren. Daraus würden „ganz tolle Kombinationen“ entstehen – „aus allem, was Kultur bedeutet“. „Eine Vielfalt der Preisträger passt auch zur Staatsoper“, meinte auch Staatsoperndirektor Dominique Meyer.
Kultur umfasst in der Definition der Kulturpreise auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Die von Arnold Schwarzenegger mitbegründete Umweltinitiative „R20 Austrian World Summit“ soll darum ebenfalls ausgezeichnet werden.
Nachwuchspreis für 14-jährige Alma Deutscher
Der Nachwuchspreis geht heuer an die 14-jährige britische Komponistin Alma Deutscher, die im Alter von fünf Jahren bereits ihre erste Oper komponiert haben soll. Ausgezeichnet werden außerdem unter anderem der US-amerikanische Bariton Thomas Hampson, die schwedische Sopranistin Nina Stemme und die australische Dirigentin Simone Young.
TV-Hinweis
ORF III überträgt die Europäische Kulturpreisgala am Sonntag ab 20.15 Uhr live, „Wien heute“ berichtet in ORF2 ab 19.00 Uhr vom Roten Teppich.
Auch der Maler Neo Rauch und nicht zuletzt die Wiener Staatsoper als Gastgeberin werden gewürdigt. Zu den Künstlern, die im Rahmen der Gala einen Auftritt haben werden, gehören neben Nina Stemme, Thomas Hampson und Rene Pape auch Stargeiger Daniel Hope und die heimische Liedermacherin Ina Regen. Für den musikalischen Rahmen sorgt das Orchester der Wiener Staatsoper unter der Leitung von Simone Young.
Preis für Placido Domingo „verschoben“
Doch keinen Preis bekommt heuer Placido Domingo. Bei der Gala in der Staatsoper steht der 78-Jährige zwar noch auf der Gästeliste – eine Auszeichnung wird der seit Wochen mit Belästigungsvorwürfen aus seiner Vergangenheit konfrontierte Sänger jedoch nicht erhalten. „Placido Domingo und das Europäische Kulturforum haben gemeinsam entschieden, die Auszeichnung auf den 3. Oktober 2020 in Bonn zu verschieben“, teilten die Veranstalter mit.