Über 15.000 historische Negative und 900 fotografische Originalprints befanden sich im privaten Nachlass des 1985 verstorbenen Fotografen, der 1944 in die US-Armee eintrat und als persönlicher Fotograf von General Mark Clark nach Wien kam.
„Fotos, die wir so nicht kennen“
Nach seiner Tätigkeit in Österreich leitete er ab 1954 in den USA die „Visual Materials“-Abteilung der United States Information Agency (USIA) und wurde 1963 von US-Präsident Lyndon B. Johnson zum offiziellen Fotografen des Weißen Hauses ernannt. Nach Österreich kehrte er aber immer wieder gemeinsam mit seiner österreichischen Ehefrau zurück. Auch die später entstandenen Bilder sind in dem Konvolut, das die ÖNB dem Sohn des Paares um 100.000 Euro abgekauft hat, enthalten.
„Das sind ganz besondere Fotos, die wir so nicht kennen“, freute sich ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger. „Sie zeigen Österreich aus einem ganz anderen Blickwinkel.“ Neben der Dokumentation der Marshallplan-Projekte fertigte Okamoto unablässig Fotos aus dem Nachkriegsösterreich an. In dieser Zeit entstanden auch zahlreiche Künstlerporträts, etwa vom Tänzer und Choreografen Harald Kreutzberg, dem Maler Wolfgang Hutter oder dem Architekten Oswald Haerdtl.
Onlineausstellung von Nachlass
„Er hatte ein Auge für Motive wie kein anderer“, preist Hans Petschar, Direktor des Bildarchivs der ÖNB, das Werk des Fotografen. In den kommenden Monaten soll der gesamte Nachlass aufgearbeitet und digitalisiert werden. Um die Wartezeit für eine künftige Ausstellung zu verkürzen, hat die Nationalbibliothek eine kleine Online-Ausstellung ins Netz gestellt.