U4 Station Karlsplatz
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Verkehr

Rekordausfall der U4 dauerte zwölf Stunden

Die U4 hat um 18.55 Uhr ihren Betrieb wieder aufgenommen. Die U-Bahn-Linie war seit 7.15 Uhr zwischen Karlsplatz und Schottenring lahmgelegt. Grund dafür war laut Wiener Linien ein technischer Defekt in einem Stellwerk.

Der Fehler lag im Bereich des rund 40 Jahre alten Stellwerks in der Station Schottenring. Gegen 7.15 Uhr meldete das Stellwerk ein Problem, sagte Wiener-Linien-Sprecherin Barbara Pertl. „Und wenn bei einem Stellwerk etwas nicht passt, dann ist das durchaus problematisch. Das Stellwerk ist dafür da, dass wir eine sichere Fahrt bei den U-Bahnen haben.“ Insgesamt gibt es sechs Stellwerke entlang der U4. Jenes bei der Wasserleitungswiese in Heiligenstadt ist in etwa gleich alt wie das defekt gewesene Stellwerk am Schottenring. Beide sollen nun rasch modernisiert werden.

Langzeitstörung auf der U4

Probleme in einem Stellwerk führten am Freitag zur Störung der U4 vom Karlsplatz bis zum Schottenring.

Rund ein Dutzend Experten der Wiener Linien und des Herstellers des Stellwerks machten sich auf Fehlersuche. „Ich habe gerade mit einem Experten gesprochen, der kann sich nicht daran erinnern, dass wir jemals eine so lange Sperre hatten“, so Pertl. Die Wiener Linien ersuchten die Fahrgäste, auf die Linien U1, U2, U3 sowie die Linien 1, 2, D und 71 auszuweichen.

Zahl betroffener Fahrgäste „nicht zu beziffern“

Die Fahrgäste hätten verständnisvoll reagiert, so die Wiener Linien. Sie seien mit Durchsagen in den Stationen und auf den Bahnsteigen sowie durch Mitarbeiter an Ort und Stelle informiert wurden. Wie viele Passagiere von dem langen Ausfall betroffen waren, könne man nicht seriös beziffern, meinte Pertl. Da die betroffene Strecke mitten in der Stadt liegt und daher gut erschlossen ist, konnte man aber auch leicht auf alternative Linien und andere Verkehrsmittel ausweichen. Deshalb gab es anders als sonst in solchen Fällen keinen Ersatzverkehr.

Gleise und Tunnel werden seit fünf Jahren erneuert

Die U4 wird seit inzwischen fünf Jahren umfassend renoviert: Sie bekommt unter anderem neue Stellwerke, Gleise und Tunneldecken. Wegen der Arbeiten ist die U4 diesen Sommer nicht zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse gefahren. Bis Jänner bleibt außerdem noch die Station Pilgramgasse gesperrt.

Für die Modernisierung der U4 investieren Wiener Linien und Stadt laut Eigenangaben insgesamt knapp 340 Millionen Euro. Auf der U4 gibt es zwar immer wieder Ausfälle: „2018 hatte sie aber eine Zuverlässlichkeit von 99,2 Prozent. Das ist ein hervorragender Wert und heißt, 99,2 Prozent der Kilometer, die die U4 abspulen sollte, hat sie auch gemacht.“