Eislaufen bei 21 Grad Außentemperatur auf dem Heumarkt
ORF/Edeltraud Günthör
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Chronik

Heiß am Eis am Heumarkt

Sonnig und mild, bei 21 Grad: Das ist am Freitag die Wetterschlagzeile für 15.00 Uhr gewesen. Zu dieser Zeit tummelten sich aber trotzdem bereits erste Eisläufer auf der Eisfläche am Heumarkt. Der Wiener Eislaufverein startete in die neue Saison.

Eisläuferinnen und Eisläufer im T-Shirt, eine Eisfläche die angesichts der Temperatur ins Schwitzen gekommen schien, aber trotzdem eine Menge Spaß: Zum ersten Mal in der Saison 2019/2020 schnürten Eislauffans ihre Schuhe und glitten über das Eis. Wie immer startete der Wiener Eislaufverein mit einem Tag der offenen Tür in die neue Saison. Im Mittelpunkt der Eröffnung stand Familienprogramm mit Ex-Kunsteislauf-Star Claudia Kristofics-Binder.

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WEV-Saisoneröffnung am Heumarkt
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Trotz Sonnenschein und 21 Grad Außentemperatur…
WEV-Saisoneröffnung am Heumarkt
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…startete der WEV am Freitag …
WEV-Saisoneröffnung am Heumarkt
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…in die neue Eissaison.
WEV-Saisoneröffnung am Heumarkt
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Heiß am Eis war das Motto…
WEV-Saisoneröffnung am Heumarkt
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bei der Eröffnung.

Hohe Temperaturen allein kein Problem

Die hohen Temperaturen sind für die Eismacher am Heumarkt weniger das Problem, viel eher macht ihnen der Wind zu schaffen, erklärte Betriebsleiter Erwin Möslinger auf Anfrage von wien.ORF.at: „Der Boden wird gekühlt, und da kalte Luft schwerer ist als warme Luft, bleibt die kalte Luft am Boden liegen. Das heißt, direkt auf der Eisfläche ist die Temperatur niedriger als die Außentemperatur. Und da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, bildet sie einen Kältepolster – ist bei hohen Außentemperaturen und Windstille alles kein Problem.“

Sobald allerdings zu den hohen Temperaturen Wind dazu kommt, bläst dieser Wind die kalte Luft am Boden weg. Warme Luft und kalte Luft vermischen sich, die Eisoberfläche taut an, erklärte Möslinger weiter. Aber selbst dann bleibt Eislaufen weiter möglich.

Immaterielles Kulturerbe auf dem Eis

Was viele nicht wissen: Auf der Eisfläche am Heumarkt wird auch eine ganz besondere Sparte der Wiener Eistanzkultur gepflegt: der Rundtanz. Er ist seit 2018 immaterielles UNESCO-Kulturerbe, und das trotz Heumarkt völlig unumstritten. Der Rundtanz auf dem Eis ist ein auf das Eis übertragener Gesellschaftstanz in einem abgegrenzten Tanzkreis. Das Tanzen auf dem Eis entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts aus der „Wiener Schule“ des Eiskunstlaufs parallel zu den Wiener Bällen.

Aktuell kann beim Wiener Eislaufverein täglich über die Mittagszeit und am Dienstag und Mittwoch jeweils auch von 19.00 bis 21.00 Uhr eisgetanzt werden. Und in manchen Familien gehört dies auch schon zur Tradition, denn es gibt in manchen Fällen bereits die fünfte Generation auf dem Eis.