Junge Frauen in einer Shishabar
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Chronik

Rauchverbot: Zweite Klage der Shishabars

Mit 1. November tritt das Rauchverbot in Kraft. Während sich die Wiener Wirtinnen und Wirte rüsten, hoffen die Shishabars nach wie vor auf eine Ausnahme. Nach einem ersten Antrag beim Verfassungsgerichtshof wollen sie noch einmal nachlegen.

Die rund 250 Wiener Shishabarbetreiber fürchten um ihre Existenz. Aufgeben wollen aber die wenigsten, weil sie viel investiert haben, heißt es vom Verband der Shisha-Bar Betreiber Österreich (VSBÖ). Man hofft, dass es noch zu einer Ausnahme kommt. Der Verband hat nämlich vor rund zwei Wochen einen Antrag beim Verfassungsgerichtshof eingebracht.

Antrag soll Anfang November eingebracht werden

Und jetzt legen sie noch einmal nach. Es wird einen zweiten Antrag geben. „Wir wollten die besten Verfassungsrechtler des Landes zusammenbekommen, dass sie uns in unserer Sache unterstützen, deshalb haben wir auch eine zweite Kanzlei beauftragt, diesen Antrag einzubringen“, sagte VSBÖ-Obmann Jakob Baran gegenüber Radio Wien. Der Antrag soll zeitgleich mit Beginn des Rauchverbots Anfang November eingebracht werden.

Der VSBÖ setzt dabei auf die Unterstützung bekannter Rechtsanwaltskanzleien. Den ersten Antrag hat der VSBÖ mit Hilfe der Wiener Anwaltskanzler Lansky, Ganzger und Partner eingebracht. Für den kommenden Antrag hat der Verband die Kanzlei Wolf Theiss engagiert. Unterstützung kommt von der Wiener Wirtschaftskammer. „Österreich ist das einzige Land in der EU, in der es keine Ausnahme für Shisha-Bars gibt“, sagte Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Kammer.

Lokale „räumen Aschenbecher weg“

In den Lokalen, wo derzeit noch geraucht werden darf, bereitet man sich auf den 1. November vor. „Wir lassen bis Mitternacht rauchen, vielleicht ein paar Minuten vorher. Dann räumen wir die Aschenbecher weg und werden auch Plakate aufhängen und die Gäste darauf hinweisen. Für uns ist Gesetz Gesetz“, sagte Christine Salchenegger vom Innenstadtlokal Krah Krah. Auch in der Cocktailbar von Ravi Kaul wird die Frist bis zum Schluss ausgereizt: „Ab null Uhr ist komplettes Rauchverbot. Dann gibt es keine Aschenbecher mehr – und auch die Shishas kommen komplett weg.“

Rauchverbot: Wer bleibt am Zug?

Die Wiener Gastronomie handhabt das Rauchverbot am 1. November unterschiedlich. Manche erlauben schon am Tag vor Halloween keine Zigaretten mehr, andere kosten bis zur Sekunde null aus.

Ähnlich dürfte es laut Wiener Wirtschaftskammer fast überall ablaufen: „Ich denke, auch anlässlich von Halloween, werden die meisten Lokale bis zum Schluss durch- und abfeiern und versuchen, dem Ganzen noch einen positiven Trend zu geben“, sagte WKW-Spartenobmann Dobcak. In den Diskotheken und anderen Nachtlokalen ist in den meisten Fällen schon in der Nacht auf Donnerstag Schluss. Ein Umstellen während der Halloweenparty will man dort nicht.

Raucherpatrouillen bei Konzerten

Schon länger gilt das Rauchverbot etwa in Konzerthallen – seit 2009 ist dort das Rauchen verboten. In der Stadthalle Wien gilt ein generelles Rauchverbot „Verstöße kommen immer seltener vor und sind stark abhängig von der Größe und der Art der Veranstaltung“, heißt es in einer Stellungnahme. Bei größeren Stehplatzkonzerten werden Raucherpatrouillen eingesetzt. Schon seit 2001 gilt das Rauchverbot in der Konzerthalle im Gasometer. Laut Betreiber Josef Sopper halten sich die Verstöße in Grenzen.

Securitys würden die Besucherinnen und Besucher zum Ausdämpfen der Zigarette auffordern, so Sopper. Bei der zweiten Aufforderung gibt es ein Lokalverbot. Strafe mussten weder Stadthalle noch Gasometer bisher zahlen: „Wir hatten einen Vorfall im Jahr 2009, da wurden Tschickstummeln in einem Saaleck im Gasometer wahrgenommen und zur Anzeige gebracht. Das Verfahren verfolgten wir bis zum obersten Verwaltungsgerichtshof und wurden freigesprochen“, sagte Sopper. Ein Rauchverbot gilt übrigens auch im Ernst-Happel-Stadion.