Es ist die erste Ausstellung von Alison Jackson in Österreich: 75 großformatige Prints, dazu Videoarbeiten – und sie alle eint eine explizite, bitterböse Satire auf unsere Celebrity-Kultur. Donald Trump – eigentlich: ein professionelles Lookalike – spreizt der nackten Miss Mexico am Schreibtisch des Oval Office die Beine, Kanye West und Kim Kardashian lassen sich bei der Hausgeburt von Reality-TV-Kameras in intime Regionen filmen. Kein Photoshop: Die Fotos sind echt, die Prominenten nicht. Der Aufwand, mit dem Alison Jackson ihre Schauspieler und ihre Szenen herrichtet, ist enorm.
Kritik an Zeitalter der „Fake News“
Gerade in Zeiten der hochprofessionellen Bildbearbeitung und der allgegenwärtigen Debatte über „Fake News“ wird die Unterscheidung von Wahrheit und Fiktion zunehmend schwieriger. Da meint man Lady Di und ihren Mittelfinger oder die Queen auf der Toilette tatsächlich zu sehen. „Meine Fotografie beschäftigt sich mit dem Voyeurismus der Öffentlichkeit, mit der verführerischen Macht von Bildern und unserem Wunsch, ihnen Glauben zu schenken“, wird Jackson zitiert.
Viele Fotos der Britin entstehen in Studioarbeit, mitunter geht sie aber auch auf die Straße und lässt mitfilmen, etwa wenn ein Trump-Double und eine Gruppe leicht bekleideter Models vor dem Trump Tower in New York für Aufmerksamkeit sorgen. Kaum jemand ist vor ihr sicher, Boris Johnson und Vladimir Putin haben ebenso ihren Auftritt wie Brangelina und Marilyn Monroe. Die Ausstellung ist bis 26. Jänner zu sehen.