Raupenkran beim Parlament
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Riesenkran für Parlamentssanierung aufgestellt

Bei der Sanierung des Parlamentsgebäudes in Wien kommt ein gigantisches Baugerät zum Einsatz. 600 Tonnen schwer und rund 70 Meter hoch ist der Raupenkran, der jetzt aufgestellt wurde.

Mit dem Kran wird ein riesiger Stahldruckring montiert. Dieser soll als Unterkonstruktion für die Glaskuppel des neuen Sitzungssaals des Nationalrats dienen, hieß es am Donnerstag in der Parlamentsdirektion. Es sind vier Stahlteile, auf denen das Dach künftig ruhen wird. Zusammen wiegen sie ungefähr 180 Tonnen. Damit der Raupenkran bei der Montage nicht umkippt, braucht er ein zweites 200 Tonnen schweres Gerät als Gegengewicht.

Raupenkran beim Parlament
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Parlament bekommt Dachrestaurant

Im Fokus der Bauarbeiten stehen zurzeit auch das zukünftige Besucherzentrum und das neue Dachrestaurant mit vier Außenterrassen. Die im vergangenen Jahr gestarteten Arbeiten am frühhistoristischen Gebäude des Architekten Theophil Hansen sollen bis Sommer 2021 laufen. Die Sanierung ist mit einer Kostenobergrenze von 352,2 Millionen Euro. gedeckelt.

Durch die Sanierung entstehen 13.000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche für die Besucher, Parlamentsmitarbeiter und Parlamentarier. Aus Lagerräumen, dem Dachboden und den „Mischräumen“, die ursprünglich für den Luftaustausch verwendet wurden, werden Büroarbeitsplätze, zwei neue Ausschussräume, neue Technikräume und die vier Dachterrassen inklusive Restaurants geschaffen.

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Ein Blick in den unbedachten und offenen Plenarsaal des Nationalrates im Rahmen einer Führung durch das in Umbau befindliche Parlamentsgebäude
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Das grüne Kupferdach weicht grauem Blech
Bauarbeiter im unbedachten und offenen Plenarsaal des Nationalrates im in Umbau befindlichen Parlamentsgebäude
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Die Bauarbeiten laufen „nach Plan“
 Ein Blick über die Dächer des Parlaments
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Die Fertigstellung im Sommer 2021 scheint realistisch
Kreissäge und Schalungsholz im unbedachten und offenen Plenarsaal des Nationalrates des in Umbau befindlichen Parlamentsgebäudes
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Das Großprojekt spielt sich laut Bundesimmobiliengesellschaft in sechs Bauphasen ab
Ein Blick in den ehemaligen Sitzungssaal des Reichsrates des in Umbau befindliche Parlamentsgebäudes
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Ein Blick in den ehemaligen Sitzungssaal des Reichsrats
Ein Blick über die Dächer des Parlaments
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Durch die Generalsanierung entsteht ein Flächengewinn von etwa 13.000 Quadratmetern
Bauarbeiter auf der Baustelle des Parlaments
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Etwa 200 bis 250 Arbeiter sind jeden Tag im Einsatz
Ein Blick in den Sitzungssaal des Bundesrates im Parlament, das derzeit generalsaniert wird
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Insgesamt sind 80 Firmen an der Generalsanierung beteiligt

500 Luster demontiert und gereinigt

Neben den Arbeiten mit schwerem Gerät gibt es auch zahlreiche Feinarbeiten: Im Zuge der Generalsanierung wurden seit letzten Sommer beispielsweise rund 740 Fenster, 600 Türen an Ort und Stelle thermisch und sicherheitstechnisch adaptiert. 500 Luster wurden demontiert, gereinigt und werden nach der Sanierung wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren. Bei den Restaurierungsarbeiten kommen laut Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) fast ausschließlich heimische Klein- und Mittelbetriebe zum Zug.

Der Originalwappenadler, der im Juni 2018 demontiert wurde, wird in einem metallverarbeitenden Betrieb in der Nähe der Gedenkstätte Mauthausen in Oberösterreich restauriert. Rechtzeitig zur ersten Nationalratssitzung voraussichtlich im Herbst 2021 wird er wieder im Plenarsaal hängen. Die Bauarbeiten sind laut Angaben der BIG weiterhin „im Plan“.