Polizisten am Tatort in Wien Döbling
APA/Helmut Fohringer
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Chronik

Nach Kopfschuss: Tatverdächtiger in U-Haft

Das Landesgericht für Strafsachen hat am Freitag über den 46-jährigen Mann, der am Montag in Döbling einen 47-Jährigen auf einer Parkbank erschossen haben soll, die bei Mordverdacht bedingt obligatorische U-Haft verhängt. Das Tatmotiv ist weiterhin unklar.

Das gab Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf APA-Anfrage bekannt. Der Tatverdächtige machte vor der Haft- und Rechtsschutzrichterin keinerlei Angaben. Damit ist das Motiv für die Schussabgabe im Hof einer Gemeindebauanlage in der Hameaustraße weiter unklar.

Der Mann feuerte mit einer Pistole, die er legal besaß, dem 47-Jährigen aus geringer Entfernung ohne nachvollziehbaren Grund ein Projektil in den Kopf. Der Getötete hatte sich auf einer Parkbank gemeinsam mit einer 31 Jahre alten Frau Youtube-Videos angesehen. Alle drei Personen kannten einander zumindest vom Sehen.

Rätseln über Beweggründe

Unterdessen übernahm die Wiener Anwältin Astrid Wagner die Verteidigung des Schützen, der zuletzt seinen Job als Handwerker verloren hatte. Wagner rätselt ebenso wie die Staatsanwaltschaft über die Beweggründe des 46-Jährigen, der sich seelenruhig vom Tatort entfernt und mit seiner Ehefrau getroffen hatte.

Die Anklagebehörde wird in jedem Fall ein psychiatrisches Gutachten einholen, um abzuklären, ob der Mann überhaupt zurechnungsfähig und damit schuldfähig ist. „Das ist in derartigen Fällen gängige Praxis“, sagte Behördensprecherin Nina Bussek am Freitagabend.