Einer eingestürzten Felsflanke gleich türmen sich die roten Flächen, mal in größeren, dann kleineren Brocken. Doch diese vermeintlichen Steine sind eigentlich schmackhafte Kristalle, die das Studio Es für das aus dem Salzkammergut stammende Steinsalz Purpur grafisch in Szene gesetzt hat. Eines von nur vier Plakaten aus Österreich, die den Sprung in die Ausstellung geschafft haben – neben 42 deutschen und 54 schweizerischen Arbeiten.
Ketchup, Spielfilm und Orange
Ausgegangen war man im ersten Sichtungsdurchgang von 2.353 eingereichten Sujets. 695 Designs wurden schließlich einer fünfköpfigen Jury vorgelegt, die daraus die Preisträger und somit nunmehrige Wanderausstellung destillierte. Neben Verena Panholzer und Paul Katterl für das Studio Es konnte sich auch die Agentur VMLY&R Vienna mit einer Arbeit aus dem Lebensmittelbereich durchsetzen. Dafür wurde dem ikonischen Logo von Heinz Ketchup kurzerhand der Buchstabe E stibitzt – als Hinweis auf den Verzicht von „E“-Konservierungsstoffen und -Verdickungsmitteln.
100 beste Plakate 18
bis 1.3.2020. MAK, Stubenring 5, 1010 Wien. Dienstags 10.00 bis 22.00 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr.
Ebenfalls erfolgreich waren Lukas Fliszar und Jonas Minnig vom Atelier 101, die das Plakat für Gregor Schmidingers preisgekröntes Spielfilmdebüt „Nevrland“ entwarfen. Komplettiert wird das heimische Aufgebot durch das von David Einwaller und Lukas Novak gestaltete Sujet zum 20-jährigen Bestehen von Radio Orange.
Die Schau, die heuer zum 14. Mal im MAK zu Gast ist, verdeutliche einmal mehr den „kreativen Reichtum des zeitgenössischen Kommunikationsdesigns“, heißt es in den Presseunterlagen. In Wien hat man bis zum 1. März 2020 Gelegenheit, sich die kunstvollen Werbepositionen genauer anzuschauen. Ein kurzes Gastspiel geben die „100 besten Plakat“ von 9. bis 14. Dezember zudem im Wifi Salzburg.