Birgit Hebein, Grüne, im Gespräch mit ORF-Wien-Chefredakteur Paul Tesarek
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Politik

Hebein will nicht Ministerin werden

Die Grünen haben sich am Sonntag einstimmig für Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP ausgesprochen. Wiens Vizebürgermeisterin Birgit Hebein von den Grünen spricht von einem Wagnis und schließt aus, Ministerin zu werden.

Wenige Stunden nach dem einstimmigen Beschluss der Grünen, mit der ÖVP über eine Koalition verhandeln zu wollen, schloss Hebein im „Wien heute“-Studio gegenüber ORF-Wien-Chefredakteur Paul Tesarek aus, einer möglichen türkis-grünen Regierung als Ministerin anzugehören: „Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich bin Vizebürgermeisterin der lebens- und liebenswertesten Stadt der Welt, das werde ich selbstverständlich bleiben.“ Die Nachfrage, ob sie sicher nicht in die Bundesregierung gehen werde, beantwortete sie knapp mit „Sicher nicht“.

Birgit Hebein, Grüne
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„Es könnte sich jetzt ausgehen“

Die Gespräche mit dem erweiterten Bundesvorstand bezeichnete Hebein als offen und konstruktiv. Sie sprach von einer mit aller Vorsicht getroffenen Entscheidung für Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP, „im Wissen, ein Wagnis einzugehen“ – „aber wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie wissen“. Die Grünen seien bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, man habe das Gefühl, es könnte sich jetzt ausgehen.

Studiointerview: Birgit Hebein (Grüne Wien)

Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne Wien) im Interview mit Paul Tesarek (ORF) zu den Koalitionsverhandlungen mit der Volkspartei.

Hebein verwies aber darauf, dass jetzt erst die eigentliche Arbeit, die inhaltliche Auseinandersetzung beginne. Und sie sprach auch davon, dass es tiefe Gräben zwischen ÖVP und Grünen gäbe. Aber würde es keine Chance geben, sich zu einigen, würden die Grünen auch nicht über eine Regierungsbeteiligung verhandeln. Hebein betonte, dass es darum gehe, mit dem Thema Klimaschutz eine Jahrhundertaufgabe zu bewältigen, und auch damit, die Gräben in der Gesellschaft wieder zu kitten. Es gehe darum zu schauen, ob man „sehr unterschiedliche Zugänge tatsächlich auch überbrücken“ könne, „das ist im Sinne unseres Landes“, sagte Hebein.