Straßenschild Ari Rath Platz
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Kultur

Panne bei Gedenktafel: Falsches Datum aufgedruckt

Arnold „Ari“ Rath, bedeutender Mahner gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz ist am Freitag im neunten Bezirk mit einer Platzbenennung gewürdigt worden. Bei der Ehrentafel hat es aber eine Panne gegeben: Auf der Tafel stand das falsche Sterbedatum.

In einer feierlichen Zeremonie enthüllten Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler (SPÖ) und Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ) gemeinsam mit einer Vertreterin des Vereins „Servitengasse 1938“ die Gedenktafel. Auf dieser ist als Sterbedatum das Jahr 2018 angegeben. Ari Rath war allerdings bereits im Jahr 2017 im AKH an einem Herzleiden gestorben – eine Woche nach seinem 92. Geburtstag, den er in Wien verbrachte.

Straßenschild Ari Rath Platz
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Kurz nach der Enthüllung ist der Fehler aufgefallen

Historischer Ort

Der Fehler war offenbar sofort aufgefallen. Dem Vernehmen nach soll die Gedenktafel bald ausgetauscht werden. Der neu benannte Platz ist der ehemalige „Beserlpark“ zwischen Bauernfeldplatz und Fürstengasse am Alsergrund.

„Der Ari-Rath-Platz ist jener Platz, an dem sich Ari Rath mit seinen SchulfreundInnen treffen musste, nachdem die Benützung öffentlicher Parkanlagen für Jüdinnen und Juden am 5. August 1938 per Verordnung des Wiener Polizeipräsidenten verboten wurde“, heißt es in einer Aussendung der Stadt Wien.

„Brückenbauer für respekt- und friedvolles Miteinander“

Der Publizist und Friedensaktivist, 1925 als Sohn einer jüdischen Familie in Wien geboren, musste 1938 vor den Nationalsozialisten gemeinsam mit seinem Bruder fliehen. Er gehörte dem engsten Kreis um den Gründer des Staates Israel, David Ben Gurion, an. Rath war zudem Chefredakteur und Herausgeber der „Jerusalem Post“.

Ari Rath
APA/BKA/ANDY WENZEL
Rath im Rahmen einer Gedenksitzung im Bundeskanzleramt im Mai 2013

Erst in den späten 1980er Jahren besuchte Ari Rath wieder regelmäßig Wien, 2005 nahm er die österreichische Staatsbürgerschaft an. „Ari Rath war ein Brückenbauer, der sich stets für ein respekt-und friedvolles Miteinander eingesetzt hat. Nicht nur als Journalist, sondern auch als Vortragender und Zeitzeuge an Schulen hat er große Arbeit geleistet und wesentlich zu einem besseren Verständnis beigetragen“, wird Kaup-Hasler in der Aussendung zitiert.