Lagertausch bei der Reichsbrücke
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Chronik

Lager der Reichsbrücke werden getauscht

Nach dem Einsturz 1976 wurde die Reichsbrücke neu errichtet. Seither wird die Wartung der 865 Meter langen Brücke besonders genau genommen. Aktuell werden die Brückenlager getauscht, eine echte Millimeterarbeit.

Nach monatelangen Vorbereitungen werden derzeit die Brückenlager der Reichsbrücke erneuert. Um das bewegliche Lager einzuschieben, muss die Brücke in der Nacht um einen Zentimeter angehoben werden. „Das Kriterium ist, dass wir unter voller Verkehrsbelastung dieses Tragwerk heben und das sind 15.000 Tonnen in Summe. Das wird mit 28 hydraulischen Pressen bewerkstelligt“, sagt Hermann Papouschek, Leiter MA 29, im Interview mit „Wien heute“.

Lagertausch bei der Reichsbrücke
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16 der 53 Brückenlager werden heuer ausgewechselt

Brückenlager als Verschleißteile

Dieser Lagertausch erhöht natürlich die Sicherheit der Brücke. Durch die Katastrophe beim Einsturz 1976 ist man bei der Stadt besonders sensibilisiert. 1980 wurde die neue Reichsbrücke eröffnet. Doch Gewicht und Erschütterungen setzten den Lagern seither zu.

Reportage Sanierung Reichsbrücke

Nach rund 40 Jahren muß die Reichsbrücke gewartet werden: Die Lager der Brücke müssen getauscht werden und zwar bei laufendem Verkehr.

Jetzt sind die ersten von ihnen am Ende ihrer Lebenszeit."Ein Lager ist ein Verschleißteil. Sie haben eine Gleitschicht, die im Laufe der Jahre sozusagen Kilometer zurücklegt. Diese Verschleißschicht nützt sich ab und muss jetzt nach fast 40 Jahren getauscht werden," so Papouschek.

Großteil muss noch nicht getauscht werden

Die MA 29 untersucht die Brückenpfeiler mit Echolotgeräten. „Eine Brücke muss sich bewegen können. Wenn das Lager festsitzt, weil die Verschleißschicht abgenutzt ist, dann würden Kräfte in der Brücke entstehen, die die Brücke eventuell schädigen könnten.“

Eingestürzte Reichsbrücke 1976
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Beim Einsturz der Reichsbrücke 1976 ist ein Mann gestorben

Insgesamt werden heuer 16 der 53 Brückenlager ausgewechselt. Die anderen funktionieren noch bestens, heißt es von den Brückenspezialisten. Von den nicht ungefährlichen Arbeiten unter der tonnenschweren Reichsbrücke bekommen die Fahrgäste der U-Bahn und Autofahrer – bis auf ein paar Baustellenzäune – nichts mit.