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Chronik

Shisha-Bars setzen auf Raucherclubs

In den ersten zwei Wochen des Rauchverbots gibt es zwar kaum Anzeigen, aber weiter Konfliktpotenzial: Raucherclubs in Shisha-Bars werden vom Marktamt als Verstoß gegen das Gesetz gesehen. Auch im Casino gibt es eine umstrittene Regelung.

Nach Angaben von Betreibern von Shisha-Bars haben in Wien 1.500 Menschen wegen des Rauchverbots in der Gastronomie ihren Job verloren. Wegen der Umsatzeinbußen setzen sie auf Raucherclubs, die in Hinterzimmern nur für Vereinsmitglieder des Shisha-Verbandes geöffnet sind. Mit einem Code, den man per Mail bekommt, bekommt man Zutritt, so Jakob Baran, Obmann des Shisha-Verbandes gegenüber „Wien heute“: „Durch einen Umkostenbeitrag kann man eine Wasserpfeife konsumieren, wo striktes Getränke- und Speiseverbot besteht, wo keine Veranstaltungen stattfinden.“

Alexander Hengl, Sprecher des Wiener Marktamts, widersprach: „Es wird ja genauso der Eingang vom Gastronomiebetrieb mitgenutzt. Das heißt, es ist eine Betriebsanlage, da kann man nicht einfach auf Untermiete tun. Das wäre genauso, wie wenn ich jetzt ein Zimmer miete und dann Leute dort rauchen lasse.“ Ein Streitfall, den wohl die Gerichte klären werden.

Bilanz nach zwei Wochen Rauchverbot

1.500 Arbeitnehmer haben wegen des Rauchverbots in der Gastronomie ihren Job verloren. Das behaupten die Betreiber von Shisha-Bars in Wien. Sie berichten auch von dramatischen Umsatzeinbußen.

Umstrittene Regelung im Casino

Auch im Casino Wien ist die Regelung für die Raucher umstritten. „Wir sind kein Gastronomiebetrieb, wir sind eine Spielbank. Und innerhalb dieser Spielbank findet auch auf gewissen Bereichen Gastronomie statt. Und an diesen Stellen halten wir uns auch an das Rauchverbot. Außerhalb können wir entsprechende Rauchmöglichkeiten schaffen“, so Patrick Minar, Sprecher der Casinos Austria. „Vom zuständigen Ministerium wird das gerade geprüft. Eine Endentscheidung soll es in den nächsten zwei Wochen geben“, sagte dagegen Alexander Hengl.

Mehr als 2.000 Kontrollen

Rund 2.000 Kontrollen hat das Marktamt schon gemacht. Die Wiener Gastronomieszene hält sich überwiegend an das neue Gesetz zum Nichtraucherschutz. „Insgesamt sprechen wir von 27 Anzeigen, die wegen Rauchens in der Gastronomie oder in Zelten davor erhoben werden mussten“, sagte Hengl. Der Nichtraucherschutz gilt übrigens auch auf Weihnachtsmärkten, wenn beim Stand ein verschlossener Verschlag mit Tischen vorhanden ist – mehr dazu in oe1.ORF.at.