Das Gebäude befindet sich in einem Stadtentwicklungsgebiet am ehemaligen Nordbahnhof und war zuletzt als Kulturstätte zwischengenutzt worden. Am Sonntag, den 10. November, stand die Halle aus bisher noch ungeklärter Ursache in Flammen. In den vergangenen Tagen untersuchten sowohl Polizei als auch die Stadt Wien und die ÖBB die Überreste.

Von den ÖBB hieß es am Montag gegenüber dem „Kurier“: „Unabhängig von dem noch nicht vorliegenden Abschlussbericht der polizeilichen Ermittlungen legt die Ersteinschätzung der Experten nahe, dass eine bauliche ‚Rettung‘ der Halle technisch nicht sinnvoll ist.“ Der Grund: Die Standsicherheit und Tragfähigkeit der Konstruktion sei nicht mehr gewährleistet. In einem nächsten Schritt wollen ÖBB und Stadt Wien diese Einschätzung noch einmal intern bewerten.
Kulturinitiative vermutet Brandstiftung
Über die Zukunft des Gebäudes in der Leopoldstadt gab es öffentliche Diskussionen. Im August hätte die Halle eigentlich abgerissen werden sollen, um Platz für die Umkehrschleife der Linie O zu machen. Nach Protesten gab die Stadt allerdings bekannt, dass ein Teil des Gebäudes stehen bleiben ein weiteres Jahr für Veranstaltungen zwischengenutzt werden kann.
Die IG Nordbahnhalle, die sich für den Erhalt des Gebäudes als Kulturzentrums eingesetzt hat, hält Brandstiftung für wahrscheinlich: „Uns fehlt jegliche Vorstellungskraft, wie die Halle ohne Fremdeinwirkung abbrennen konnte“, hieß es in einer Mitteilung am Montag. „Der Strom war gekappt, es wurden keine Chemikalien oder Ähnliches gelagert, es hat in den letzten Tagen geregnet“, so die Initiative. Ob Fremdeinwirkung beim Brand erfolgt ist, wird nun ebenfalls von den Ermittlern überprüft.