Steven Seagal bei Pressekonferenz in Wien
APA/Hans Klaus Techt
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Steven Seagal als „friedlicher Krieger“ in Wien

Martial-Arts-Star Steven Seagal hat heute in Wien die Werbetrommel für die 25-Jahre-Jubiläumstour der „Mönche des Shaolin Kung Fu“ 2020 gerührt. Am Wochenende tritt der nicht unumstrittene Schauspieler zudem bei der „VIECC – Vienna Comic Con“ auf.

„Die Shaolin waren ein Grund dafür, dass ich selbst mit Kampfkunst begonnen habe“, sagte Seagal bei einer Pressekonferenz in Wien. Ziel der Kampfkünste sei es, bessere und friedlichere Menschen hervorzubringen. Seagal selbst kann auf eine lange Karriere als Kampfkünstler und Schauspieler zurückblicken. Von 1973 bis 1988 lebte er in Japan, wo er schließlich als erster Nicht-Asiate eine Aikidoschule leitete.

Steven Seagal bei Pressekonferenz in Wien
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Steven Seagal macht sich für Shaolin-Mönche stark

Seinen Durchbruch als Schauspieler hatte er 1988 mit dem Martial-Arts-Streifen „Nico“. Seine zahlreichen nachfolgenden Filme waren bei den Fans meist populärer als bei den Kritikern: Seagal bekam etwa gleich mehrmals den Negativpreis „Goldene Himbeere“ verliehen. „Das interessiert mich nicht, ich durchschaue die wahre Natur von Hollywood. Ich bin nicht im selben Universum wie diese Menschen“, so Seagal. Dafür macht der Schauspieler auch noch mit 67 Jahren alle seine Stunts selbst.

Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs

Gegen Seagal war vor genau zwei Jahren erstmals der Vorwurf der sexuellen Belästigung erhoben worden. Die Schauspielerin Portia de Rossi beschuldigt ihn, sie während eines Vorsprechens für einen Film belästigt zu haben. Es folgten mehrere Frauen mit Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe.

Seagal wurde allerdings nicht strafrechtlich verfolgt. Der Fall aus dem Jahr 2002 sei verjährt, teilte die Staatsanwaltschaft in Los Angeles im Dezember des Vorjahres mit. Im September 2018 hatte die Staatsanwaltschaft Los Angeles bereits in einem Fall aus dem Jahr 1993 eine Anklage gegen den Actiondarsteller abgelehnt – ebenfalls wegen Verjährung. Seagal streitet jegliches Fehlverhalten ab.

Putin „großer Weltenlenker“

Zuletzt kam Seagal in die Schlagzeilen, weil der Amerikaner sowohl die serbische als auch die russische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen hatte. „Mein Vater war Russe, ich bin stolz auf dieses Erbe“, sagte der Schauspieler. Auch Präsident Vladimir Putin kenne er schon sehr lange. „Er ist ein großer Weltenlenker“, sagte Seagal. Zuletzt bemühte er sich „als Diplomat“, die Beziehungen von Russland und den USA zu verbessern.

„Im Christentum niemals glücklich“

Seagal ist aber auch ein anerkannter wiedergeborener buddhistischer Meister, ein sogenannter Tulku. „Ich war spirituell im Christentum niemals glücklich“, so Seagal. Im Buddhismus habe er dann eine passende Philosophie gefunden.

Diese Mischung aus Kampfkunst und Buddhismus ist auch das Herzstück der Jubiläumstour der „Mönche des Shaolin Kung Fu“, die nächstes Jahr in mehreren Shows in Österreich zu sehen ist. Seagal gibt es aber schon schneller: Am Wochenende tritt er bei der Wiener Comic & Entertainment Expo „VIECC – Vienna Comic Con“ auf. Ein Autogramm des Schauspielers gibt es hier für 70 Euro, ein Foto kostet 90 Euro.