Die Regionalvereinbarungen basieren auf dem PVE-Gesamtvertrag, der die Eckpfeiler für die Bundesländerlösungen vorgibt – also etwa das verpflichtende Leistungsspektrum, Mindestöffnungszeiten oder mögliche Honorierungsmodelle für Ärzte. Neben Wien und Salzburg ist auch eine Vereinbarung in Niederösterreich so gut wie unter Dach und Fach, hieß es.
Derzeit drei Zentren in Wien
Was Wien betrifft, gibt es derzeit drei Versorgungszentren in Mariahilf, Meidling und der Donaustadt. Bis Ende 2021 sollen es 16 sein, im Endausbau sogar 36. Alois Bachmeier, Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, erinnerte an die Anlaufschwierigkeiten in der Bundeshauptstadt. Also hat man im Wiener Vertrag ein Spezifikum eingebaut, um mehr Mediziner für das PVE-Modell zu gewinnen.
Statt bisher mindestens drei Gesellschafter braucht es nun nur noch zwei. Der dritte Arzt kann in einem Anstellungsverhältnis von mindestens 30 Wochenstunden mit an Bord geholt werden. Der Ansatz dahinter: Zwei einigen sich leichter als drei. „Wir gehen davon aus, dass es einfacher wird, sich zusammenzufinden.“
Ausbau werde durch hohe Immobilienpreise gebremst
Laut Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart wird der PVE-Ausbau in der Bundeshauptstadt aber auch durch teils hohe Immobilienpreise gebremst. Und abgesehen von der Leistbarkeit müssten die Räumlichkeiten auch spezielle Anforderungen – etwa einen behindertengerechten Zugang. Konkrete neue Standorte für Wien gibt es derzeit jedenfalls nicht, wiewohl Interesse bestehe, versicherte Steinhart.
Laut Hauptverband gibt es derzeit 16 Primärversorgungseinheiten in vier Bundesländern, die vorerst als Pilotprojekte umgesetzt werden. Bis Ende 2021 sollen es 75 Zentren sein. „Damit können wir dann zehn Prozent der Bevölkerung versorgen“, freute sich der Hauptverbands-Chef. Wobei es in einigen Ländern Ausbaupläne über diesen Zeithorizont hinaus gibt, wodurch nach jetzigem Stand mit insgesamt 119 PVE österreichweit gerechnet wird.