Der internationale Klimaprotesttag „Black Friday“ der Bewegung FridaysForFuture hat auch in Österreich tausende vor allem junge Leute auf die Straße gebracht. In Wien waren es laut Veranstaltern 20.000 Menschen, die Polizei verzeichnete bei einer internen Schätzung rund 4.000 Personen.
Kritik an Ölkonzernen vor OMV-Gebäude
Die Aktivisten trafen einander in Wien gegen 12.00 Uhr bei der U2-Station Krieau, gegenüber der OMV-Zentrale. Hier bekundeten die Demonstranten ihren Unmut über die Ölkonzerne. „Ölkonzerne pumpen in der Ferne, zerstören unsere Umwelt, nur für einen Batzen Geld“, skandierten sie in Richtung des Gebäudes. Den Mitarbeitern beschieden sie: „You deserve a green job“ (Du hast dir einen grünen Job verdient, Anm.). Zentrale Forderung war „Raus aus fossilen Energien, rein in die Zukunft“.
Die Demo zog dann gegen 12.30 Uhr zur Zwischenkundgebung vor die Wirtschaftskammer Wien (WKW). Durch den Demozug kam es dem ÖAMTC zufolge auf der Route immer wieder zu auch längeren Staus. Hotspots waren die Schüttelstraße von der Franzensbrücke zur Rotundenbrücke, die 2er-Linie beim Stadtpark vom Hotel Intercontinental bis zum Donaukanal sowie der Franz-Josefs-Kai bis zur Rossauer Lände. „Hier steht alles“, hieß es. Das Ende der Klimademo war um 14.00 Uhr vor dem Umwelt- und dem Wirtschaftsministerium am Stubenring angesetzt.
EU rief Klimanotstand aus
In einem eher symbolischen Akt rief die Europäische Union am Donnerstag den Klimanotstand aus. Damit verpflichtet sich das Parlament wie mittlerweile über 1.000 Städte, Gemeinden und Länder weltweit mehr für den Klimaschutz zu tun – mehr dazu in EU-Parlament erklärt Klimanotstand (news.ORF.at).
Black Friday oder Friday for Future
Der Black Friday ist ein US-Phänomen an dem der Handel mit Rabattschlachten um Kunden werben. Aber auch die Fridays for Future -Bewegung ist heute sehr aktiv.
Organisiert wurde „Fridays for Future“ wieder von einer weltweiten Allianz von überwiegend jungen Menschen, die nicht tatenlos zusehen wollen, wie ihre Zukunft verspielt wird, wie es auf der Homepage von „Fridays for Future“ heißt. Die Demonstranten fordern „eine mutige Umweltschutzpolitik in Übereinstimmung mit dem 1,5-Grad-Celsius-Ziel des Pariser Klimaabkommens sowie globale Klimagerechtigkeit“. Unterstützung erhalten die Jugendlichen auch vonseiten der Religionsgemeinschaften – mehr dazu in religion.ORF.at.
In Wien und Vorarlberg schulbezogene Veranstaltung
Wie schon bei der vorangegangenen Demonstration im September erklärten Wiens und Vorarlbergs Bildungsdirektionen die Demonstration zu einer schulbezogenen Veranstaltung, um den Kindern eine legale Teilnahme zu ermöglichen. Sie konnten somit als ganze Klasse im Rahmen des Unterrichts und beaufsichtigt von Lehrern an der Demonstration teilnehmen. Neben der Teilnahme muss das Thema Klimaschutz auch im Unterricht behandelt werden.
Ebenfalls fürs Klima gestreikt wurde in Vorarlberg. Klima-Aktivisten und 1.500 Schüler haben am Freitag in Bregenz dem nasskalten Regenwetter getrotzt und demonstriert – mehr dazu unter vorarlberg.ORF.at. In Linz wurden bei der „Fridays for Future“-Demo laut Polizei 5.000 bis 6.000 Jugendliche erwartet – mehr dazu in ooe.ORF.at.