S-Bahnzug am Praterstern
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Neue S-Bahn-Ausbaupläne für Wien

Prognosen zeigen, dass Wien in zehn Jahren mehr als zwei Millionen Einwohner haben wird. Gemeinsam mit Niederösterreich und dem Burgenland hat die Stadt deshalb ein Paket für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs geschnürt. Der Fokus liegt am S-Bahn-Ausbau.

Das größte Vorhaben ist der Ausbau der Südstrecke zwischen Meidling und Mödling. Spätestens 2035 soll die Strecke viergleisig sein. Dabei sind auch zwei neue Haltestellen eingeplant: „Tullnertalgasse“ (Wien) und „Brunn Europaring“ (Brunn am Gebirge). Damit würden die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein strategisches Angebot mit zwölf S-Bahnen pro Stunde und Richtung sowie zehn schnellen Nahverkehrsverbindungen zwischen Meidling und Liesing geschaffen, hieß es am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und ÖBB-Chef Andreas Matthä.

Neue S-Bahn-Ausbaupläne für Wien

Gemeinsam mit Niederösterreich und dem Burgenland hat die Stadt Wien ein Paket für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs geschnürt. Der Fokus liegt am S-Bahn-Ausbau.

Sechs Projekte für zwei Milliarden Euro

Vor drei Jahren wurde bereits eine Investitionsvereinbarung zwischen der Stadt und den ÖBB unterzeichnet. Diese sah u.a. neue Stationen und mehr Gleise für die Verbindungsbahn Meidling-Hütteldorf bzw. den Marchegger Ast vor. Nun soll das „2. Schienen-Infrastruktur-Paket“ auf den Weg gebracht werden. In Summe sind sechs Projekte und Investitionen in der Höhe von zwei Milliarden Euro vorgeschlagen.

So wird in Zukunft die Stammstrecke von Meidling nach Floridsdorf um verlängerte Bahnsteige erneuert. Durch diese Maßnahme könnten mehr und längere Züge auf dieser Strecke fahren, heißt es. Weiters am Plan steht die Modernisierung zahlreicher Bahnhöfe. Genannt wurden u.a. die Stationen Wien-Hütteldorf, Matzleinsdorfer Platz, Handelskai, Liesing und der Franz-Josefs-Bahnhof.

Weiters ist für den Streckenabschnitt Hütteldorf und Penzing der zweigleisige Ausbau samt einer neuen Haltestelle „Wien Baumgarten“ angedacht. Ziel ist dabei ein Viertelstundentakt auf der sogenannten inneren Weststrecke sowie ein 7,5-Minuten-Takt auf der Vorortelinie S45.

Mehr Wiener-Linien-Jahreskarten als Autozulassungen

„Mit einem attraktiven Angebot werden die Menschen zum Umsteigen auf die Öffis motiviert und je mehr Wege die Wiener, aber auch die Menschen, die zum Arbeiten in unsere Stadt kommen, mit den Öffis zurücklegen, desto besser für die Umwelt“, betonte Bürgermeister Ludwig am Dienstag. So gebe es in Wien mittlerweile auch mehr ausgegebene Jahreskarten der Wiener Linien als gemeldete Autos.

Bei der Verkehrsstation Aspern Nord ist weiters ein zweites Wendegleis geplant. Das ermöglicht laut ÖBB in Zukunft in diesem Bereich einen 15-Minuten-Takt auf der S80. Von den rund zwei Milliarden Euro entfallen rund 1,2 Milliarden Euro auf den Südstreckenausbau von Meidling bis Mödling.

Finanzierungsverhandlungen stehen noch aus

Als nächster Schritt beginnen die konkreten Planungen und Finanzierungsverhandlungen zwischen dem Bund, der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der ÖBB-Infrastruktur AG. Grundlage dafür sind die Gesamtsumme und die jeweiligen Kostenanteile, die unter den Verhandlungspartnern bereits ausgetauscht wurden.