KH Nord Schild Notfallaufnahme
APA/Lukas Huter
APA/Lukas Huter
Gesundheit

KH Nord: Pflegepersonal hielt Versammlung ab

Im Krankenhaus Nord hat das Pflegepersonal am Montag eine Dienststellenversammlung abgehalten. Es gebe zu wenig Personal und Zeit für Einschulungen sowie bauliche Probleme, so die Kritik. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wies die Vorwürfe zurück.

120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen an der Versammlung teil, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Immer weniger Personen müssten immer mehr Arbeit und oft auch Überstunden leisten, kritisieren die Gewerkschaft und Personalvertreter. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) habe den Personalbedarf falsch eingeschätzt.

Hacker räumt Pflegekräftemangel ein

Hacker sieht das anders. „Wir haben immer ganz klar gesagt, dass wir von verschiedenen Standorten in ein neues Haus übersiedeln – und im Zuge der Übersiedlung werden dann sämtliche Personalpläne auch an die tatsächlichen Notwendigkeiten angepasst“, so der Gesundheitsstadtrat. Das stehe nun bevor.

Sprich: Der derzeitige Personalstand ist noch nicht in Stein gemeißelt. Hacker räumt aber ein, dass es einen Pflegekräftemangel gebe und es schwierig sei, genügend Personal zu bekommen. Zudem würden in bestimmten Fächern Ärztinnen und Ärzte fehlen, weshalb man auch 30 Betten der Abteilung Orthopädie bzw. Traumatologie gesperrt habe, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlasten.

Weitere Versammlung geplant

Die Personalbedarfserhebung sei seit der Eröffnung des Spitals laufend analysiert worden, erklärte Pflegedirektor Jochen Haidvogel, der ebenfalls zur Versammlung kam. Insgesamt würden in der nächsten Zeit 70 Dienstposten besetzt. Das neue Großspital hat rund 2.500 Beschäftigte – davon etwa 1.000 in der Pflege.

Kühlung im KH Nord
ORF
Das im Sommer eröffnete Großspital hat rund 2.500 Beschäftigte

In eineinhalb Wochen ist laut „Kurier“ eine weitere Versammlung angesetzt.

KAV: Personalpläne laufend angepasst

Auch beim KAV wies man die Kritik zurück: Man habe die Personalpläne laufend angepasst und sei dabei, etwa 20 Dienstposten nachzubesetzen und zu „evaluieren“, wo man noch „nachschärfen“ müsse. Generell räumte auch der KAV aber ein, dass es schwierig sei, Pflegekräfte zu bekommen. Die Personalfluktuation liege aber im Normalbereich. Neues Personal müsse mitunter erst geschult werden, hieß es gegenüber dem „Kurier“. Der KAV sucht derzeit auch über Onlinejobportale diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal.

Opposition: „Zahlen auf den Tisch“

Mit der Versammlung will die Gewerkschaft auch Druck für anstehende Gehaltsnachverhandlungen machen. Laut Besoldungsreform bekommen neue Pflegekräfte am Anfang mehr Geld, die Gehaltskurve steigt dafür flacher. Pflegekräfte, die sich schon im Job befinden, wollen ins neue System umsteigen.

Die Dienststellenversammlung ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Rathaus-Opposition, die schon am Sonntag darauf reagiert hat: „Missstände im Krankenhaus Nord“ würden vom KAV beharrlich „ignoriert“, man wolle schleunigst Zahlen auf den Tisch, hieß es von ÖVP, NEOS und FPÖ.