Tritt er von diesem Mandat zurück, könnte das weitreichende Folgen für die Wiener FPÖ haben. Denn davon könnte Strache profitieren, der dann in den Wiener Gemeinderat und Landtag einziehen könnte. Vorerst schied Baron aber nur aus der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) Wien aus. Er hat nun keine Funktion mehr in dieser Vorfeldorganisation der Wiener FPÖ, teilte er bei seinem Abgang von der FPÖ-Vorstandssitzung mit.
Hintertür weiter geöffnet
Eine Hintertür ließ er sich aber offen: „Wie sich die Sache im Jänner, Februar, März entwickeln wird, wird man sehen“, sagte er gegenüber Ö1. Mit seiner Unterstützung für Strache sieht er keinen Verstoß gegen die Parteilinie: „Ich will die Einigkeit, ich will, dass die Freiheitliche Partei in Wien nicht zerbricht – und ich will, dass Heinz-Christian Strache seine Chance bekommt.“ Und fügte hinzu: „Meiner Meinung nach gehört Heinz-Christian Strache an die Spitze der Partei.“
Die FPÖ hatte ihm bereits vor der Vorstandssitzung die Zustellbevollmächtigung für die Wirtschaftskammer-Wahl im kommenden Jahr entzogen. Damit kann er nicht mehr die blaue Liste einbringen. Künftig kann hier der Parteivorstand mitreden – mehr dazu in FPÖ entzieht Strache-Unterstützer Kompetenz.
Der Nachfolger von Baron als Präsident wird Ronald Walter. Er wurde einstimmig zum designierten Präsidenten und Spitzenkandidaten der Freiheitlichen Wirtschaft Wien gewählt, teilte die Interessensvertretung am Abend mit. Er sei als langjähriger Trafikantensprecher und Vorstandsmitglied der FW Wien fest verankert, hieß es.
Strache sieht Schiedsgericht nicht zuständig
Ex-FPÖ-Chef Strache hatte sich im Vorfeld der Vorstandssitzung zu seinem möglichen Parteiausschluss zu Wort gemeldet. Das Parteischiedsgericht sei für einen Ausschluss nicht zuständig, so Strache gegenüber „Österreich“. Die Wiener FPÖ sieht das anders. Das Parteigericht könne gemäß Parteistatuten von jedem ordentlichen Mitglied angerufen werden, um die Person betreffende Vorwürfe zu prüfen. „Es ist verwunderlich, dass der ehemalige Obmann die klar definierten Parteistatuten bewusst falsch interpretiert“, so Wiener Landesparteisekretär Michael Stumpf.