Bauarbeiten am Speicherbecken beim Altmannsdorfer Ast
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Chronik

3. Regenwasser-Speicherbecken entsteht

Was früher einmal ein hundertjähriges Regenereignis war, kommt jetzt in Wien schon drei Mal pro Jahr daher. Um Kanalnetz und Wasserläufe für Starkregen zu wappnen, wird beim Altmannsdorfer Ast im Süden Wiens gerade das dritte Regenwasserspeicherbecken gebaut.

Rund 70.000 Badewannenfüllungen finden Platz in dem Speicherbecken Gelbe Haide, das beim Altmannsdorfer Ast am Rande des Drascheparks neben der Triester Straße gebaut wird. 70 Meter lang, 40 Meter breit und sechs Meter tief kann es bis zu zehn Millionen Liter Regenwasser aufnehmen. Das sind rund 70.000 Badewannenfüllungen. Voll gefüllt brächte das Becken laut Informationen von Wiener Wasser ein Gewicht von 23.000 Tonnen auf die Waage. Ein Gewicht, das auf 390 Pfählen ruht, die bis zu 14 Meter tief in die Erde gerammt wurden.

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Bauarbeiten am Speicherbecken beim Altmannsdorfer Ast
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Zwei mal zwei Meter misst der Einlass,
Bauarbeiten am Speicherbecken beim Altmannsdorfer Ast
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das Becken selbst füllt sich in etwa 15 Minuten.
Bauarbeiten am Speicherbecken beim Altmannsdorfer Ast
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Von der Triester Straße her wird das Becken schon überdacht,
Bauarbeiten am Speicherbecken beim Altmannsdorfer Ast
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Schalbretter und Armierungen sind zu erkennen.
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Bauarbeiten am Speicherbecken beim Altmannsdorfer Ast
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Vom Kran aus zeigt sich die Dimension des Beckens,
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das bereits das dritte seiner Art in Wien ist.
Bauarbeiten am Speicherbecken beim Altmannsdorfer Ast
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Fünf Stunden braucht das Wasser um abzufließen,
Reiher im Liesingbach
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der Liesingbach und seine Bewohner werden vor Schaden bewahrt.

Das Becken soll bei Starkregen Wasser aus Hetzendorf und Altmannsdorf aufnehmen, und die umliegende Gegend vor Überschwemmungen und den Liesingbach vor Belastungen schützen. Nach Favoriten und Simmering ist das Becken in Liesing das dritte unterirdische Speicherbecken in Wien. „Das sind schon Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels. Wir haben in Wien vermehrt Starkregenereignisse, deswegen brauchen wir diese Speicherbecken, um das Regenwasser abzufangen, um es dann, wenn der Regen vorbei ist, kleinweise an die Kläranlage abzuleiten“, so Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Kosten liegen bei zehn Millionen Euro

Beim Einlass des Beckens gibt es ein etwa zwei mal zwei Meter großes Loch. Durch dieses Loch fließt das Wasser unter der Triester Straße in das Becken, wird aufgestaut und dann langsam in Richtung Liesingtal und Sammel-Entlastungskanal abgeleitet, beschrieb Wien-Kanal-Direktor Andreas Ilmer den Weg des Wassers: "Das Becken wird zirka in 15 Minuten gefüllt sein, aber der Ablauf, das dauert zirka fünf Stunden.“ In einem Jahr soll das Zehn-Millionen Euro-Projekt fertig sein.

Das Regenwasser-Speicherbecken ist Teil eines Wiener Klimapakets, das unter anderem auch ein von Fachleuten besetztes permanentes Beratergremium beinhaltet. Im vergangenen Juli hatten Versicherer angesichts aktueller Unwetter betont, dass Starkregen, aber auch Überschwemmungen, Stürme und Hagel immer häufiger auftreten. Auch die Intensität der Unwetter nehme zu. So verzeichnete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Anfang Mai einen Tag mit 18.824 Blitzen über Österreich – eine Zahl, wie sie in den vergangenen fünf Jahren kaum erreicht wurde.