Den Auftakt für den Protest machte zunächst am Dienstagnachmittag eine Kundgebung unter dem Motto „Uns reicht’s“ vor dem TU-Hauptgebäude, an der rund 100 Personen teilnahmen. Entstanden ist die Protestgruppe aus einer Initiative von TU-Studenten, die vor einigen Wochen auf den Platzmangel an der Uni aufmerksam machte und mehr Räume und Infrastruktur für die Studierenden einforderte.
Offener Unizugang und weniger Leistungsdruck gefordert
Mittlerweile umfasst der Forderungskatalog neben einer Ausfinanzierung der Hochschulen sowie einem freien und offenen Hochschulzugang auch weniger Leistungsdruck und eine geringere Verschulung des Studiums.

Adressatin des von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) unterstützten Protests war unter anderem Koalitionsverhandlerin, Ex-ÖH-Vorsitzende und „unibrennt“-Aktivistin Sigrid Maurer: „Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl an Sigi, damit sie sich an ihre Anliegen erinnert“, hieß es bei der Kundgebung. Bei dieser waren unter anderem Plakate mit dem Motto „#wiederbrennen“ zu sehen – eine Anspielung auf die Besetzung des Audimax der Uni Wien vor zehn Jahren.
Polizei trug Besetzer aus Festsaal
Nach der Kundgebung wurde dann auch tatsächlich besetzt – in diesem Fall allerdings kein Hör-, sondern der Festsaal der Uni. TU-Rektorin Sabine Seidler bot nach einem Gespräch mit einer Abordnung der Gruppe ihre Unterstützung für eine Übergabe der Forderungen an die Regierungsverhandler an, allerdings sollte dafür der Saal geräumt werden. Maurer selbst wollte den „Uns reicht’s“-Forderungskatalog auch gerne übernehmen – allerdings erst am Donnerstag nach dem Plenartag im Nationalrat.

Ursprünglich wollten die Studenten erst abziehen, sobald sie Regierungsverhandlern ihre Forderungen vorgetragen haben. Am Dienstagabend reichte es dann aber dem Rektorat: Die Polizei trug die Besetzer aus dem Festsaal – diese wiederum kündigten ein Wiedersehen an. „Heute ist nicht alle Tage. Wir kommen (bald) wieder keine Frage“, twitterten sie nach der Räumung.