Heizstrahler an einem Lokal in der Wiener Innenstadt
ORF
ORF
Chronik

Greenpeace gegen Schanigartenheizung

Wiener Gastronomen verwenden zunehmend Heizstrahler vor ihren Lokalen und wärmen auf diese Weise ihre Gäste. Gegen die Stromfresser tritt Greenpeace auf und fordert mehr Decken statt Heizstrahler.

Seit 1. November dürfen Lokalbesucher nur mehr im Freien rauchen. Damit sich Raucher und auch Nichtraucher nicht verkühlen, werden sie zunehmend von Elektrostrahlern gewärmt. Doch diese Geräte sind Stromfresser und damit Klimakiller, sagte Greenpeace-Aktivist Herwig Schuster und verwies auf einen Jahresvergleich: „Fünf solcher Heizstrahler verbrauchen so viel Strom wie ein Einfamilienhaus. Und in Zeiten, wo Klimaschutz das oberste Gebot ist, ist das einfach nicht mehr möglich, so viele Heizstrahler aufzustellen.“

Menschen sitzen unter Heizstrahler im Gastgarten
ORF
Der Stromverbrauch von Heizstrahlern ist hoch

Mehrere hundert Heizstrahler in Wien

113 Betriebe dürfen laut dem Büro von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) aktuell Heizstrahler aufstellen. Ein bis fünf Stück haben die im Durchschnitt, wie viele es genau sind, ist nicht bekannt, weil das Angelegenheit der einzelnen Bezirke ist. Für diese müssen die Aufsteller jeweils 58,90 Euro Gebrauchsabgabe im Jahr zahlen. Der Magistratsabteilung für Umweltschutz sind die Heizpilze ein Dorn im Auge, wie man gegenüber der „Wiener Zeitung“ sagte: „Es ist etwas mühsam, wenn wir versuchen, unsere Häuser so gut wie möglich zu dämmen, und dann wird im Winter im Freien die Straße beheizt.“

„Unser Vorschlag ist, dass intensiv in Decken investiert wird und die Heizstrahler wieder abgeschafft werden.“ Was aber schwer umzusetzen ist. Denn der Punsch im Freien liegt im Trend, und die Gastwirte reagieren darauf: Die Neuanmeldungen für Winterschanigärten steigen jährlich. Mittlerweile gibt es rund 230 in der Stadt.