Heinz-Christian Strache
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Politik

Strache will DAÖ-Vorsitz nicht

Der aus der FPÖ ausgeschlossene Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache lässt sich seine weitere politische Zukunft offen. Den Vorsitz der neu gegründeten Allianz für Österreich (DAÖ) möchte er allerdings nicht übernehmen.

Das betonte Strache bei einer von seiner Frau veranstalteten Charity-Veranstaltung am Sonntag in Wien. „Nein, den Vorsitz der DAÖ kann ich mir nicht vorstellen zu übernehmen“, sagte Strache. Das müsse ein anderes, nachhaltigeres Projekt sein, so der frühere Vizekanzler. Weiter wollte er sich zu seiner politischen Zukunft aber nicht äußern: „Jetzt genieße ich die Zeit als Parteifreier, dann werden wir weitersehen.“

Heinz-Christian und Philippa Strache beim Punsch ausschenken
APA/Hans Punz
Der Ex-FPÖ-Chef und die wilde Abgeordnete schenkten Punsch aus

Baron von Strache-Absage unbeeindruckt

DAÖ-Gründer Karl Baron zeigte sich von der Absage Straches für den Parteivorsitz unbeeindruckt. „Dann wird das jemand anderer führen, wichtig ist, dass er Teil des Teams wird und der Spitzenkandidat wird“, sagte Baron bei dem Punschevent am Sonntag.

Baron traf etwa 45 Minuten nach Strache ein und zeigte sich „zuversichtlich“, dass der frühere FPÖ-Chef seine Gruppierung bei der Wiener Gemeinderatswahl im kommenden Jahr unterstützen wird. Strache „wäre das ideale Zugpferd“, sagte Baron. Ziel sei es, die FPÖ bei der Wahl zu überflügeln. Ob Strache dazustoße, werde sich im Jänner oder Februar weisen, erwartet Baron. Gespräche mit Strache habe es selbstverständlich bereits gegeben, betonte Baron. Und aus diesen Gesprächen heraus sei er diesbezüglich zuversichtlich.

Philippa Strache: Noch keine Gespräche mit DAÖ

Die Gattin des früheren FPÖ-Chefs, Philippa Strache, hat sich nach eigenen Angaben noch nicht mit der Frage befasst, ob sie DAÖ beitreten möchte. Sie sitzt, weil ebenfalls aus der FPÖ ausgeschlossen, derzeit als wilde Abgeordnete im Nationalrat. Gespräche mit der von drei Wiener FPÖ-Gemeinderatsabgeordneten gegründeten DAÖ habe es noch nicht gegeben, sagte sie. Und: „Momentan fühle ich mich wohl als wilde Abgeordnete.“

Eigentlicher Anlass des Auftritts des Ehepaars Strache war eine am Rand des Christkindlmarkts im Alten AKH in Wien organisierte Charity-Veranstaltung der früheren FPÖ-Tierschutzsprecherin („Pfötchenpunsch“). Gekommen waren neben zahlreichen Kamerateams und Fotografen auch einige Dutzend Unterstützer der Straches.

Kickl glaubt nicht an Erfolg von DAÖ

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl sieht die Gründung von DAÖ durch die Strache-Sympathisanten rund um den Wiener Landtagsabgeordneten Karl Baron gelassen. Selbst wenn Strache für DAÖ antreten sollte, so werde das mit einem „Bauchfleck“ enden, sagte er zu „Österreich“. Zum „Kurier“ sagte Kickl, er schätze das politische Gewicht von DAÖ mit „null“ ein.

„Wir haben bis jetzt drei Leute, die einen Klub gegründet haben. Wenn sie null mit drei multiplizieren, kommt immer noch null raus“, so Kickl in „Österreich“ (Sonntag-Ausgabe) zur Gründung von DAÖ. Von einer „Abspaltung“ wollte er nichts wissen: Von einer solchen zu reden, sei „die Übertreibung des Jahres“, sagte er gegenüber beiden Zeitungen.