Eröffnungsfest „WIENBEETHOVEN2020“ im Rahmen des „Beethoven-Jahr 2020“ im Wiener Rathaus
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Kultur

Wiener Beethoven-Jahr eröffnet

Ludwig van Beethoven wird 250, und alle feiern mit. In Deutschland hat das Jubiläumsjahr offiziell begonnen. In Österreich nahm „WIENBEETHOVEN2020“ am Montag im Festsaal des Rathauses vor rund 900 Musikfans seinen Anfang.

"Beethoven gehört allen“, lautete das Motto in Wien. Zu hören war die „Ode an die Freude“, gespielt vom 29er Blech, einem von Bediensteten der Stadt Wien gebildeten Blechbläserensemble, ebenso wie „This Night“ von Billy Joel, der sich für den Song eines Beethoven-Zitats bedient hat. Der 1. Wiener Gemeindebauchor sang Lieder, die sich mit zentralen Themen aus dem Schaffen Beethovens befassen, das Webern Symphonie Orchester der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) spielte Beethovens zweite Symphonie in D-Dur. Die Musik und Kunst Privatuniversität beteiligte sich mit Studierenden der Abteilungen Jazz und Musikalisches Unterhaltungstheater an dem Programm.

Eine Beethoven-Puppe während des Eröffnungsfestes „WIENBEETHOVEN2020“ im Rahmen des „Beethoven-Jahr 2020“ im Wiener Rathaus
APA/Herbert Neubauer
Eine vom theaterfink speziell für das Jubiläumsjahr entworfene Beethoven-Puppe beim Eröffnungsfest im Wiener Rathaus

„Wien ohne Beethoven schwer vorstellbar“

„2020 feiert die Stadt Wien den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens, eines Wahlwieners, der wie kein anderer Musiker Wien, die europäische Idee des Idealismus und damit geistesgeschichtlich Europa geprägt hat und bis heute prägt. Wien als Welthauptstadt der Musik ist ohne Beethoven schwer vorstellbar“, begründete man in Wien die umfangreichen Aktivitäten des kommenden Jahres. Am 16. Dezember 2020, dem (wahrscheinlichen) 250. Geburtstag des Komponisten, wird im Rathaus auch die Abschlussveranstaltung von „WIENBEETHOVEN2020“ stattfinden.

Textzeile „Seid umschlungen Millionen“

Über besondere Leihgaben der Staatsbibliothek Berlin dürfen sich im Jubiläumsjahr auch Wiener Museumsbesucher freuen: Teile der Originalpartitur der neunten Sinfonie werden in Wien zu sehen sein. „Keine Institution der Welt besitzt und pflegt so viele Kompositionen, Briefe, Konversationshefte und anderes Handschriftliches von Ludwig van Beethoven wie die Staatsbibliothek zu Berlin“, sagte deren Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf.

Für die Ausstellung „Beethoven. Menschenwelt und Götterfunken“ in der Österreichischen Nationalbibliothek stehen fünf Blätterbündel des Finalsatzes der Sinfonie Nr. 9, D-Moll op. 125 bereit. Gezeigt werden soll eine Doppelseite des Finales mit jenem Höhepunkt, an dem Beethoven die Hauptthemen Freude und Brüderlichkeit verflicht. Zwischen dem Notensystem notierte er die berühmten Textzeilen „Freude schöner Götterfunken“ und „Seid umschlungen Millionen“.

„Weltweit verehrter Megastar“

Auch das deutsche Beethoven-Jahr hat bereits begonnen. Tausende Veranstaltungen im ganzen Land sind geplant. „Bis heute berührt, bewegt, begeistert und verbindet seine Musik Menschen über alle Grenzen hinweg“, sagte die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in ihrer Festansprache in Bonn. Es falle nicht schwer, ihn als weltweit verehrten Megastar gedanklich in die heutige Zeit zu holen. „Würde er auf dem roten Teppich von jubelnden Fans, von kreischenden Groupies empfangen, die um ein Selfie mit ihm betteln?“, fragte sie. Zum musikalischen Auftakt war die Ouvertüre zur Wiener Uraufführung der Oper „Fidelio“ in Bonn zu hören.