Kunsthistorisches Museum in Wien
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Viel neues Personal für Wiens Kultur

Zwei große Personalentscheidungen hat Kulturminister Alexander Schallenberg kurz vor Weihnachten erledigt. Doch es sind lange noch nicht alle Neubesetzungen, die das Jahr 2020 für die wichtigsten und großen Wiener Kulturinstitutionen mit sich bringt.

Sabine Haag als neue, alte Generaldirektorin des KHM-Museumsverbands, und die niederösterreichische Landesrätin Petra Bohuslav als kaufmännische Geschäftsführerin der Wiener Staatsoper: Zwei wichtige personelle Weichen sind damit gestellt. Doch manche Entscheidungen bleiben wohl auch über den Jahreswechsel offen, so etwa die Entscheidung, wer in einer möglichen türkis-grünen Regierung das Amt des Kulturministers übernimmt.

Derzeit hoch gehandelt wird Eva Blimlinger. Die ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste und Ex-Vorsitzende der Universitätenkonferenz war im Sommer in die Politik gewechselt, war für die Grünen in den Nationalrat eingezogen und hat das Kulturkapitel mitverhandelt.

Haus der Geschichte Österreich
ORF.at/Christian Öser
Besucher im Haus der Geschichte Österreich

Haus der Geschichte, mumok, Volksoper und Volkstheater

Entschieden werden muss bald über die wissenschaftliche und wirtschaftliche Geschäftsführung des mumok, die ab 1. Oktober neu besetzt wird. Karola Kraus, die das Haus seit Herbst 2010 leitet, hat sich wieder beworben, ebenso wie Christian Köberl, dessen Vertrag als wissenschaftlicher Geschäftsführer des Naturhistorischen Museums Wien (NHM) bereits Ende Mai ausläuft. Auch an der Wiener Volksoper müssen Personalentscheidgungen getroffen werden. Der Vertrag des seit 2007 amtierenden künstlerischen Leiters Robert Meyer läuft derzeit bis 2022. Im Opernbetrieb wird aber besonders lange vorausgeplant.

Das wichtigste kulturpolitische Projekt, dessen Zukunft entschieden werden muss, ist zweifellos das Haus der Geschichte Österreich (hdgö), für das eine Expertenkommission einen Neubau auf dem Heldenplatz als optimale Variante favorisiert hat. Mit dem möglichen Umzug des Brut Wien ins Atelier Augarten dürfte man auch im Ministerium befasst sein – und sicher wird Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) beim neuen Minister bzw. der neuen Ministerin einen neuen Versuch starten, vom Bund eine zusätzliche Subventions-Million für das Volkstheater Wien zu erhalten.

Peter Aufreiter
APA/Andrea Castellani
Peter Aufreiter

Technisches Museum und Klangforum

Der Linzer Peter Aufreiter, der seit 2015 in Urbino die Nationalgalerie der Marken sowie den staatlichen Museumsverband der Marken leitete, wechselt als Nachfolger von Gabriele Zuna-Kratky an die Spitze des Technischen Museum in Wien. Sein Kollege Peter Assmann, vier Jahre Leiter des Palazzo Ducale in Mantua, amtiert dagegen bereits seit 1. November in der Chefetage der Tiroler Landesmuseen.

Neuer Intendant des Klangforum Wien und Nachfolger von Sven Hartberger ist ab Jahresanfang Peter Paul Kainrath. Gesucht wird auch ein neuer künstlerischer Leiter der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs, die im Frühjahr ihre verkleinerten, dafür renovierten Räume im Wiener Künstlerhaus wiedereröffnen wird.

Staatsoper und Musikverein

Mit 1. Juli übernimmt Bogdan Roscic sein neues Amt als Direktor der Wiener Staatsoper. Was er und sein Ballettdirektor Martin Schläpfer, bisher Direktor des Balletts am Rhein, im Frühjahr an konkreten Plänen präsentieren werden, wird ebenso mit Spannung erwartet wie die Vorhaben von Kay Voges, der im Sommer von Anna Badora die Leitung des Volkstheater Wien übernimmt, während das Haupthaus wegen Sanierung geschlossen ist.

Ebenfalls mit 1. Juli übernimmt der Deutsche Stephan Pauly, derzeit Intendant der Alten Oper in Frankfurt, die Leitung des Musikvereins. Zu Jahresbeginn feiert allerdings noch Langzeit-Intendant Thomas Angyan den 150. Geburtstag des Traditionshauses.