Feuerwerk in Wien
APA/Herbert P. Oczeret
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Chronik

Vorsicht beim Umgang mit Feuerwerk

Silvester und Feuerwerk gehören zusammen wie Weihnachten und das Christkind. Feuerwerk ist derzeit aber so umstritten wie noch nie, vor allem aus Umweltschutzgründen. Dabei ist Feuerwerk aber auch gefährlich – für Mensch und Tier.

In den Stunden rund um Mitternacht fliegen zu Silvester in und rund um Wien tausende Raketen hoch, explodieren mit lautem Knall, zeichnen bunte Figuren in den Nachthimmel, die Menschen reagieren begeistert. Doch Feuerwerk hat auch andere Effekte: Jedes Jahr verletzen sich Menschen – erst vergangenen Samstag verletzte ein explodierender Böller einen Zehnjährigen in Floridsdorf an beiden Händen schwer –, reagieren Haus- und Wildtiere verschreckt, bleiben Überreste der nächtlichen Feuerwerke einfach zurück.

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Nicht alles was verkauft wird, darf auch gezündet werden

Nur Klasse F1 erlaubt

In Wien sind fast alle Arten von Feuerwerkskörpern verboten. Erlaubt ist laut Gerald Schimpf von der Berufsfeuerwehr Wien nur die Klasse F1. Dazu gehören zum Beispiel Wunderkerzen, Knallbonbons, Knallerbsen oder Tischfeuerwerk. Auch die Klasse F2 ist im Wiener Ortsgebiet verboten.

Laut Polizei Wien kann das illegale Abschießen bis zu 3.600 Euro kosten. Für die Wiener Berufsrettung ist Silvester außerdem eine der einsatzstärksten Nächte im Jahr. Letztes Jahr rückte die Rettung zwischen 19.00 und 7.30 Uhr zu fast 500 Einsätzen aus. Das sind fast doppelt so viele wie in einer normalen Nacht. Ein Hauptgrund dafür sind leichtsinniger Umgang mit Alkohol und Feuerwerkskörpern.

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Auf vertrauenswürdige Verkäufer achten

Die Polizei weist zudem daraufhin, dass nicht nur das Hantieren mit Feuerwerkskörpern Gefahr in sich birgt. Es müsse auch beim Kauf auf einwandfreie und sichere Ware geachtet werden. Erlaubte Pyrotechnik-Artikel tragen als sichtbares Zeichen der EU-Konformität ein CE-Kennzeichen und eine Registriernummer. Oft bieten Händler im In- und Ausland vermeintlich billigere Ware an, die aber oft eben den Sicherheitsrichtlinien nicht entsprechen.

Illegaler Verkauf von Pyrotechnik
Polizei Wien
Illegale Pyrotechnik

So hat die Wiener Polizei erst am Sonntag in der Kalvarienberggasse in Hernals mehrere Minderjährige angehalten, die verbotene Feuerwerkskörper bei sich trugen. Die Kinder gaben an, diese in einem Geschäft gekauft zu haben. Der Inhaber dürfte laut Bescheid auch fünf Kilogramm Feuerwerkskörper der Klasse F1 verkaufen. Zusätzlich dazu hatte er aber auch noch 40 bis 50 Kilogramm Pyrotechnik der Klassen F2 und F3 im Angebot. Das brachte dem Mann mehrfache Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz ein.

Großer Schrecken für Tiere

Dass die Blitze und das Knallen der Pyrotechnik Haus- und Wildtiere verschrecken, ist bekannt. Das zeigt sich unter anderem auch Jahr für Jahr im Tierquartier und beim Tierschutzverein. Oliver Bayer vom Wiener Tierschutzverein in Vösendorf freut sich nur begrenzt auf den Jahreswechsel. Um das Gebäude des Tierschutzvereins schießen viele Menschen schon Anfang Dezember mit Böllern.

Vor zwei Jahren sei es so schlimm gewesen, dass sich die Tiere wochenlang nicht beruhigt haben, sagt Bayer. Zu Silvester bleiben daher viele Freiwillige bei den Tieren. Sie lenken sie ab und schalten zum Beispiel das Radio ein. Das Tierquartier in der Donaustadt liegt relativ abgelegen, deswegen haben sie mit Böllern nicht so große Probleme. Dort wird aber dazu geraten, mit Haustieren möglichst im Haus zu bleiben.