Postfiliale
Österreichische Post AG / Christian Stemper
Österreichische Post AG / Christian Stemper

Post startet am 1. April mit eigener Bank

Die Österreichische Post AG startet am 1. April mit ihrer eigenen Bank. Bei den Postpartnern würden Bankdienstleistungen in eingeschränktem Ausmaß ab 4. Mai angeboten. Auch Leistungen wie Versicherungen und Kredite sind geplant.

Die Post hat im April 2019 die Übernahme von 80 Prozent der zur Grazer Wechselseitigen (GraWe) gehörenden Brüll Kallmus Bank bekanntgegeben. Damit wurde nach der Trennung von der BAWAG die rechtliche Basis für ein eigenständiges und flächendeckendes Finanzdienstleistungsangebot geschaffen. Ein geplantes Joint Venture mit der deutschen FinTech-Gruppe war zuvor geplatzt.

Zentren mit größerem Finanzangebot

„Nein, das ist kein Scherz. Wir starten am 1. April mit eigenen Filialen. Als ersten Schritt wollen wir Angebote wie den Zahlungsverkehr, Girokonten und Co. abwickeln. In weiterer Folge wollen wir aber auch Partner an Bord holen, um auch Versicherungen, Kreditkarten und Wohnbaukredite anbieten zu können“, bestätigte Post-Sprecher Michael Homola gegenüber wien.ORF.at einen Bericht der Bezirkszeitung.

Ab Mai sollen dann auch die Postpartner mit eingeschränkten Angeboten an Bord geholt werden. „Wir werden aber auch nicht in unseren 420 Filialen das komplette Finanzangebot anbieten. Langfristig sind eigene Finanzdienstleistungszentren geplant“, so Homola.

Name der Bank noch unbekannt

Laut Bezirksrundschau will die Post mit besonders „aggressiven“ Konditionen wieder in den Wettbewerb um Bankkunden einsteigen. Anderslautenden Branchengerüchten zufolge werden sich die Dienstleistungen im mittleren Preissegment bewegen. Bei der Post wollte man dazu noch keine Stellungnahme abgeben. Mehr Details sollen per Ende Jänner bekanntgegeben werden.

Bis dahin wird es jedenfalls einen Eintrag im Firmenbuch geben müssen, der auch im Amtsblatt der „Wiener Zeitung“ erscheint – dann weiß man auch den bisher nicht genannten Namen der neuen Bank.

Anzahl der Post-Pakete verdoppelt

Unterdessen bescherte der Boom beim Einkauf im Internet der Post heuer einen Paketrekord. Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre hat sich das Paketvolumen mehr als verdoppelt. 127 Millionen Pakete transportierte das teilstaatliche Unternehmen 2019 – ein Plus von fast 18 Prozent zum Vorjahr. Wobei hier auch jene Packerl dabei sind, die die Post AG seit August 2019 für DHL in Österreich zustellt.

An durchschnittlichen Tagen transportierte die Post österreichweit rund 420.000 Pakete, im Dezember 2019 stieg diese Zahl auf über 600.000 täglich an. Im Vorjahr hatte die börsennotierte Post 160 Millionen Euro investiert, ein Großteil davon floss in den Aus- und Neubau von Logistikstandorten. 2020 werde in etwa die gleiche Summe in die Hand genommen, so das Unternehmen am Freitag in einer Aussendung.