Seit Jahren sinkt die Zahl der Sonnenstudios in der Stadt. Besonders drastisch ist der Rückgang seit dem Solariumverbot für unter 18-Jährige 2010. 40 Prozent der Betriebe haben seitdem dichtgemacht. Bei vielen scheint die Bräune auf Knopfdruck aus der Mode gekommen zu sein. Von einem „Solariumsterben“ will der Branchensprecher der Solarien in der Wiener Wirtschaftskammer, Robert Thum, nicht sprechen.
Hohe Investitionen notwendig
Er sieht wörtlich ein Gesundschrumpfen: „Der Hauptgrund liegt wahrscheinlich an der Investition. Das heißt, um in die Zukunft zu gehen, muss man auch in Anlagen in den Solarien investieren, um mit der Zeit zu gehen und dem Kundenanspruch gerecht zu werden. Das haben viele nicht gemacht.“
Klappkaribik: Immer weniger Solarien
Die Sternstunden für Sonnenstudios sind offenbar vorbei. Hat es früher über 1.000 in Wien gegeben, sind es heute nur noch knapp über 100.
Den meisten Kundinnen und Kunden gehe es heute gar nicht mehr ums Braunwerden, sagt Thum, sondern um einen leichten Teint und Wohlbefinden. Die neuesten Geräte würden außerdem sogar die Gesundheit fördern: „Die Leute kommen auch wegen der Wärme, wegen dem Vitamin D und vielen anderen gesundheitlichen Komponenten zu uns.“
Hautarzt: „Solarien sind schädlich“
Eine Ansicht, bei der Hautarzt Leo Richter alles andere als strahlt. Egal ob neue oder alte Geräte, Solarien seien immer gesundheitsschädlich, sagt Richter: „Das ist nicht nur meine Meinung. Das geht bis zur WHO. Solarien sind schädlich. Die UVA- und UVB-Strahlen, denen man dort ausgesetzt ist, sind für die Haut nicht gut.“
In einigen Ländern wie Australien seien kommerzielle Solarien deshalb auch bereits verboten, so der Hautarzt. Wohl auch ein Grund, warum viele Sonnenstudios bei uns ihr Angebot längst erweitert haben und neben Kosmetik und Massagen sogar Salzgrotten anbieten. Garantiert ohne Sonnenbrandgefahr.