Bisher haben die Wiener Linien die Diebstähle in den U4-Stationen Stadtpark und Schönbrunn nicht angezeigt, doch weil ein Buchstabe in der Anschaffung mehr als hundert Euro kostet und die Diebstähle zuletzt neue Ausmaße angenommen haben, ändert sich das jetzt, sagt Barbara Pertl von den Wiener Linien gegenüber Radio Wien: „Ab sofort wird jeder Versuch bei der Polizei gemeldet – und wir gehen auch davon aus, dass das eine abschreckende Wirkung haben wird.“
Ohne Anzeige kein Zugriff auf Überwachungsvideos
Weil das Verkehrsunternehmen ohne Anfrage von Polizei oder Staatsanwaltschaft nicht auf das Material der Videoüberwachung zugreifen darf, konnten die Täter bisher nicht ausgeforscht werden. Mit einer Anzeige können die Wiener Linien auch auf die Bilder ihrer Videoüberwachung zugreifen, so Pertl.
Außerdem haben die Wiener Linien in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt nun eine Lösung gefunden, um die Buchstaben diebstahlsicher zu befestigen, bestätigt Pertl: „Bisher war es so, dass die Buchstaben mittels Dübel und Beklebung befestigt worden sind. Für eingefleischte Fans war dies anscheinend kein Hindernis, sie sind mitunter mit Werkzeug vorgegangen und haben die einzelnen Buchstaben heruntergebracht.“ Andere Wiener U-Bahn-Stationen werden von Buchstabendiebstählen verschont, da die Stationsnamen nicht mit einzelnen Buchstaben, sondern mit Klebefolien angebracht sind.