Heinz-Christian Strache
ORF.at/Christian Öser
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Politik

Strache wird „Gastredner“ bei DAÖ

Der frühere FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache kehrt auf die politische Bühne zurück – vorerst als „Gastredner“. Als solcher wird er am 23. Jänner beim ersten Neujahrstreffen der neuen Partei Die Allianz für Österreich (DAÖ) auftreten.

Strache werde wie der „Phönix aus der Asche“ zurückkehren, zeigte sich Sprecher Gernot Rumpold in einer Pressekonferenz überzeugt. Einmal mehr wurde auch bekräftigt, dass man sich den einstigen Chef der Blauen auch als Listenersten für die heurige Wien-Wahl wünscht: „Wir gehen davon aus, dass HC Strache Spitzenkandidat wird.“ Die entsprechenden Gespräche würden aber noch laufen.

Klubobmann Karl Baron
APA / Georg Hochmuth
Karl Baron sieht eine „Rehabilitierung“ des ehemaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache

„Spenden von großzügigen Unterstützern“

Für die Wahl übten sich die Spitzenfunktionäre von DAÖ in Zuversicht. Man rechne mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ. Außerdem zeigte man sich bei der Allianz überzeugt, dass der laut Plan im Herbst stattfindende Urnengang vorverlegt wird. Den Wahlkampf will man übrigens mit „Spenden von großzügigen Unterstützern“ und Krediten finanzieren, wie es hieß.

Die Allianz für Österreich war im vergangenen Herbst aus der Taufe gehoben worden – von drei Gemeinderäten, die der FPÖ den Rücken gekehrt hatten. Sie stießen sich am Umgang der FPÖ mit Strache. Diesem wurde nach der „Ibiza“- und Spesenaffäre ein Parteiausschluss in Aussicht gestellt, den die Freiheitlichen letztlich auch umsetzten.

Weitere Übertritte in Aussicht

Inzwischen sind auch drei Bezirksräte in Favoriten zur DAÖ übergewechselt. Und man geht auch von weiteren Übertritten sowohl in den Bezirken als auch im Gemeinderat aus, wie betont wurde. Namen wurden dazu vorerst aber nicht kolportiert.

Strache-Forderungen im Regierungsprogramm

DAÖ-Chef Karl Baron nutzte die Gelegenheit auch, um das neue Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen zu zerpflücken. Neben Kritik an der möglichen Abschaffung der Hacklerregelung oder den Plänen für das Bundesheer gab es auch Lob. Im Integrationsbereich würden Strache-Forderungen erfüllt, freute man sich.

Baron bedankte sich besonders beim nunmehrigen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), weil dieser es geschafft habe, „über seinen ideologischen Schatten zu springen und weil er die seit Jahrzehnten geforderten Maßnahmen von HC Strache umsetzen will und er es auch ganz klar geschafft hat, seine Parteibasis vom rechten Weg HC Straches zu überzeugen“. Der DAÖ-Politiker sah eindeutig eine „Rehabilitierung“ des ehemaligen FPÖ-Chefs.

„Gefährlich“ seien hingegen Pläne, das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) mit Informationen aus dem Innen- und Justizministerium zu versorgen, befand er: „Das heißt nichts anderes, als dass ein privater, nicht wissenschaftlicher Verein, der sich in der Vergangenheit mit extrem linker Spitzeltätigkeit einen Namen gemacht hat, extrem sensibles Datenmaterial erhält.“